Graun im Vinschgau, das versunkene Dorf im Reschensee

Graun im Vinschgau, ein auf 2.452 m Höhe liegendes Dorf in Südtirol, umfasst die Fraktionen Kapron, Melag, Reschen am See, St. Valentin auf der Haide und Langtaufers. Bekannt ist der Ort vor allem wegen des berühmten Reschensees, aus dem heute der einst zur Kirche St. Christina gehörende romanische Turm herausragt. Das Schicksal des versunkenen Dorfs ist eng mit der Entstehung des Stausees verbunden, der unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zur Stromerzeugung durch Wasserkraft angelegt wurde.

Der ehemalige Ort Graun, zu dem 163 Häuser und 523 Hektar landwirtschaftlich genutzter Kulturboden gehörte, befand sich nämlich genau dort, wo sich heute der Reschensee ausdehnt. Für die Dorfbewohner eine verzweifelte Lage; sie wandten sich sogar an den Papst, um die Überflutung des Gebietes abzuwenden. Aber all ihre Bemühungen waren vergeblich: Der Ort Graun im Vinschgau wurde weiter nach Norden verlegt und der alte Ortskern überflutet. Von diesem zeugt heute nur noch der aus dem 14. Jahrhundert stammende, alte Kirchturm, der erst kürzlich restauriert wurde, um die zahlreichen, durch das Wasser entstandenen Schäden auszubessern. Dem Volksmund zufolge kann man angeblich in den dunklen Winternächten noch heute seine Glocken läuten hören.


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