Die Dolomiten

Weiße Gipfel, steile Felswände, sanfte Almen und tiefblaue Seen – dies alles charakterisiert die Dolomiten, eine der imposantesten Gebirgsketten der Erde. Sie liegen in den südlichen Kalkalpen und erstrecken sich über die italienischen Provinzen Bozen, Trento, Belluno, Pordenone und Udine. Die schroffen Gesteinsformationen dieser einzigartigen Bergwelt prägen die Landschaft im südöstlichen Südtirol, wo sie im Norden vom Pustertal und im Westen durch Etsch und Eisack begrenzt werden.

Die Entstehung und Entdeckung der Dolomiten

Was heute teilweise mehr als 3.000 Meter über den Meeresspiegel hinausragt, entstand vor ungefähr 230 Millionen Jahren auf dem Grund des Meeres. Damals waren die heutigen Dolomiten ein riesiges Korallenriff im Urmeer Tethys, welches durch Ablagerungen immer weiter wuchs. Aufgrund tektonischer Einwirkungen hob sich der Meeresboden an, das Urmeer zog sich zurück und das Gesteinsmassiv wurde freigelegt. Erosion formte die verschiedenen Gesteinsschichten ganz unterschiedlich und gab den eindrucksvollen Gipfeln im Laufe der Jahrhunderte ihr heutiges Erscheinungsbild.

Ihren Namen tragen die Dolomiten aufgrund des charakteristischen Gesteins, aus welchem sie bestehen. Dieses wurde wiederum nach seinem Entdecker Déodat de Dolomieu, einem französischen Geologen und Mineralogen, benannt. 1789 bereiste Dolomieu die Südalpen und stieß auf ein ihm unbekanntes Mineral, welches er eingehend untersuchte und danach an den Chemiker, Botaniker und Geologen Nicholas de Saussure schickte. Dieser benannte das neue Gestein entgegen dem Willen Dolomieus  „Dolomite“.

Die „Bleichen Berge“

Die auffallendste Eigenschaft des Dolomits ist seine helle Farbe, weswegen die Dolomiten auch den Beinamen „Monti Pallidi – Bleiche Berge“ tragen. Die Ladiner, die ältesten Bewohner des Gebirges, erzählen sich zu diesem hellen Schimmern ihre eigene Geschichte, laut welcher einst eine Mondprinzessin auf der Erde lebte, die unter schrecklichem Heimweh litt. Damit sie ihren Gemahl aufgrund dessen nicht verließ, spann ein Zwergenvolk die dunklen Berge in hellen Fäden aus Mondlicht ein und auch wenn die Prinzessin heut nicht mehr lebt, so leuchten die Felsen doch immer noch.
Ein weiteres, strahlendes Phänomen ist das Enrosadira, die ladinsche Bezeichnung für das Alpenglühen. Dabei erstrahlen die Felswände der Dolomiten bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in warmen Rottönen. Auch um diese Erscheinung rankt sich eine mystische Geschichte, die Legende von König Laurins Rosengarten.

Die Dolomiten bezaubern jedoch nicht nur mit ihrem Farbspiel, sondern vor allem auch mit ihrer vielfältigen Landschaft. Unterhalb der hellen Felswände fallen staubige Geröllhalden zu grünen Wiesen hinab, welche sich in dichten Wäldern verlieren, die hier und da von kristallklaren Bergseen unterbrochen werden, in deren Wasser sich die steilen Gipfel widerspiegeln. In dieser beeindruckenden Umgebung hat sich eine artenreiche Flora und Fauna angesiedelt, die schöner kaum sein könnte. Die Pflanzenwelt reicht von bodendeckenden Moosen über liebliches Edelweiß und herrlich blühende Orchideen bis hin zu gesundheitsfördernden Latschenkiefern. Dazwischen begegnet man mit etwas Glück Hasen, Eichhörnchen, Murmeltieren, Rehen oder auch Gämsen.

Die Dolomiten als Weltnaturerbe der UNESCO

Der Gebirgszug der Dolomiten ist ein wahres Naturphänomen von einzigartiger Schönheit und ein repräsentatives Beispiel für große Phasen der Erdgeschichte. Genau das sind die Gründe, warum ein Teil dieser faszinierenden Bergwelt im Juni 2009 in die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Diese Anerkennung ermöglicht die Verwirklichung einiger Projekte bei denen der Schutz, die Aufwertung und die Förderung des Gebietes im Vordergrund stehen.
Insgesamt wurden neun Dolomitengruppen in das Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen. Zu diesen zählt natürlich allen voran die Königin der Dolomiten, die Marmolata. Zudem stehen der Monte Pelmo und das Croda da Lago-Bergmassiv; die Palagruppe, die Bellunesischen Dolomiten und die Vette Feltrine-Gruppe; die Friauler Dolomiten und Oltre Piave; die Nördlichen Dolomiten; die Puez-Geisler-Gruppe; die Region Rosengarten, Schlern und Latemar; die Bletterbachschlucht sowie die Brenta-Gruppe auf der Liste.
Weitere bekannte Bergmassive der Dolomiten, die bis jetzt jedoch noch nicht zum Welterbe gehören, sind die Sellagruppe, die Langkofelgruppe, die Tofana und die Cristallogruppe.

 

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