Nals

Nals ist die südlichste Gemeinde des Burggrafenamts und liegt im sonnigen Etschtal, nahe dem Radweg „Via Claudia Augusta“. Dieses Dorf an der Weinstraße ist 15 km von Meran und ebenso weit von Bozen entfernt.

Die Gemeinde Nals erstreckt sich von einer Höhe von 300 bis auf 1.000 m ü. M. und umfasst die Fraktionen Obersirmian und Sirmian. Die Höfe in Obersirmian widmen sich der Viehzucht, der Forstwirtschaft und dem Beerenanbau, während in Sirmian Obstbau betrieben wird. Bis 1964 gehörte Sirmian noch zur Gemeinde Tisens.

Nals ist ein sehr alter Ort, dessen Wurzeln in vorromanische Zeit zurückreichen. Mit seiner mehr als 2.000-jährigen Geschichte wurde Nals erstmals im Jahr 830 in einer Urkunde des Schweizer Klosters St. Gallen erwähnt.

Der Ortsname Nals bedeutet wohl „Schiffshafen“ oder „Schiffsmole“, was insofern logisch ist, da an diesem Ort mit der Schifffahrt auf der Etsch begonnen wurde.

Der berühmteste Sohn dieses Bergdorfes ist Pater Gregor Gasser, ein Mann mit einem vielseitigem Talent, der für die Rechte von Jugend und Arbeiterklasse eintrat.

In Nals, bekannt als „Rosendorf“, können zahlreiche, kunsthistorisch bedeutende Kirchen aber auch Schlösser und Burgen besucht werden, die für die Geschichte dieses herrlichen, von Reben und Obstbäumen umgebenen Ortes stehen.

 

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Die Kirchen in Nals und Umgebung


Die Pfarrkirche zum Hl. Ulrich

Die Pfarrkirche zum Hl. Ulrich wurde im 12. Jh. vom Stift St. Afra in Augsburg gegründet. Von dem ursprünglichen Bau sind heute nur noch der Glockenturm und das gotische Taufbecken mit Inschrift erhalten. Von 1810 bis 1814 wurde die Kirche von Mattäus Wachter, dem Baumeister der Pfarrkirche aus Kaltern umgebaut und später dann durch den Bischof Graf Emanuel von Thun geweiht. Besonderheit der Kirche St. Ulrich, eine der schönsten Barockkirchen der Region, sind die auf das Mittelschiff abgestimmten, leicht konkaven Wände.  Im Innenraum der Kirche kann man zudem eine Reihe wertvoller Fresken bewundern.

Die Herz-Jesu-Kirche

Die Herz-Jesu-Kirche in Sirmian wurde 1843 erbaut.  Diese kleine Kirche ist eines der wenigen Gotteshäuser, die dem Herz Jesu geweiht ist. Die Kirche erscheint von außen schlicht, im Innenraum jedoch befindet sich ein barocker Altar von 1713. Der Glockenturm wurde 1857 fertiggestellt.

Die St. Apollonia-Kirche

Die St. Apollonia-Kirche liegt auf einem Porphyrhügel in Obersirmian. Die Kirche wurde vom 12.-13. Jh. auf einer alten Siedlung errichtet und war ursprünglich dem Hl. Pelagius geweiht. Das aus der Zeit um 1500 stammende Portal der Kirche ist mit einem aus Stein gemeißelten Rahmen versehen.

Die Hl. Kreuzkapelle

Die Hl. Kreuzkapelle war früher die meistbesuchte Kapelle der Gegend. Sie liegt oberhalb des Nalserbacher Hofes auf der nach Prissian führenden Straße, die früher am Kreuzweg entlangführte. In der Kapelle befindet sich ein Kruzifix, dem früher vor allem zur Fastenzeit gehuldigt wurde.

 

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Burgen und Schlösser in Nals


Die Schwanburg

Die bewohnte und gut erhaltene Schwanburg liegt unterhalb von Schloss Payersberg. Dieses Anwesen aus dem 14. Jh. steht im Besitz des Adelsgeschlechts Boymundt-Payersberg. Der Name der Burg ist auf das Familienwappen zurückzuführen, welches nicht nur ein schwarzer Stier, sondern auch ein weißer Schwan auf blauem Hintergrund ziert. Ihre heutige Gestalt erhielt die Schwanburg im 16. Jahrhundert.  Im Inneren befindet sich die älteste private Weinkellerei Südtirols.

Ansitz Stachelburg

Ansitz Stachelburg ist ein typischer Frührenaissancebau. Die Burg, die seit vielen Generationen im Besitz der Familie Della Corte ist, wurde in den letzten Jahren in ein traditionelles Kellerlokal umgebaut. Das Anwesen verfügt über zahlreiche Erker, eine Freitreppe mit Loggia, Holzdecken und dekorative Malereien. Der beeindruckende Bau war früher einmal von einer riesigen Turmmauer umgeben.

Die Ruine Kasatsch

Die Ruine Kasatsch liegt oberhalb der Fraktion Schernag und wurde 1194 mit Einwilligung des Bischofs Konrad II. von Beseno von fünf Männern aus Tisens erbaut. Die Festung wurde immer wieder Untergebenen der Grafen von Eppan als Lehen überlassen. Seit 1600 wurde das Anwesen nicht mehr bewohnt und verfiel. Von 1999 und 2002 begann die heutige Eigentümerin, Verena Jordan, mit der Instandsetzung des historischen Gebäudes und sorgte somit für den Erhalt der Ruine.

Schloss Payersberg

Schloss Payersberg wurde im 13. Jh. von einem gewissen Payr, einem Minister der Grafen von Eppan errichtet. Das Anwesen liegt majestätisch auf einer Felsnase, oberhalb von Nals. Im 16. Jh. ließ Ritter Jakob von Boymundt-Payersberg die Festung renovieren und mit neuen Wehranlagen versehen. Das Schloss, das seit 1600 nicht mehr bewohnt wurde, befand sich noch bis 1791, bis das Geschlecht ausstarb, im Besitz der Grafen von Payersberg. Heute steht die Festung im Besitz der Familie Malpaga.

 

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Pater Gregor Gasser

Pater Gregor Gasser, der berühmteste Sohn der Ortschaft Nals, war Priester, Prediger, Schriftsteller und Musiker.  In den Jahren 1901 bis 1912 trat er in Wien für die Rechte der Jugend und Arbeiterklasse ein und wurde zum Vorkämpfer sozialer Ideen, die das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Personengruppen anstrebten.

Josef Gasser wurde am 5. Oktober 1868 in Nals geboren. 1882 trat er in das Franziskaner-Gymnasium in Bozen ein, wo er 1890 Abitur machte. Anschließend ging er nach Rom, wo er in den kurz zuvor gegründeten Salvatorianer-Orden eintreten wollte. An der päpstlichen Universität „Gregoriana“ studierte er mit Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. Am 7. August 1895 beendete er sein Theologiestudium. Am 31.3.1895 erhielt er in der Basilika S. Giovanni in Laterano die Priesterweihe und nahm den Ordensnamen Gregor an.

Mit 27 Jahren wurde er zum Rektor des römischen Mutterhauses ernannt. In seinen frühen Priesterjahren widmete er sich der Ausbildung von Studenten, arbeitete an religiösen Zeitschriften mit, hielt Vorträge und Predigten.

1901 wurde Pater Gregor nach Wien, in die Stadt der Musiker versetzt, wo er sich nicht nur als Katechet und Seelsorger um die Jugend kümmerte, sondern auch für die Rechte der Arbeiter eintrat. Er gründete Arbeiterverbände und machte sich für Arbeitslose stark.

1912 erkrankte er ernsthaft und seine Ärzte schickten ihn zur Erholung in die Kurstadt Meran, wo er am 27. Mai 1913 starb. Um diesen herausragenden Mann zu ehren, benannte die Gemeinde Nals einen Teil der Andreas-Hofer-Straße in Gregor-Gasser-Straße um.

 

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