Die Burgen von Nals: Eleganz, Tradition und Geschichte

Im Herzen des Etschtals, umgeben von Apfelgärten und Weinreben, liegen in Nals gleich vier Burgen, die jede für sich eine spannende Geschichte erzählen. Drei von ihnen sind bestens erhalten, während die vierte, die Ruine Kasatsch, als geheimnisvolles Relikt vergangener Zeiten über dem Dorf thront.

Schwanburg: Adelsresidenz mit Weingut

Am Fuß von Schloss Payrsberg gelegen, zählt die Schwanburg zu den bekanntesten Privatresidenzen Südtirols. Seit dem 14. Jahrhundert ist sie im Besitz der Familie Boymont-Payersberg. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im 16. Jahrhundert, als sie offiziell den Namen „Schwan“ erhielt – nach dem Wappentier der Familie.

Die prachtvolle Anlage ist bis heute bewohnt und beherbergt das älteste private Weingut Südtirols – ein Ort, an dem sich edle Weintradition mit nobler Geschichte verbindet.

Stachelburg: Renaissancejuwel mit Charakter

Schloss Stachelburg ist ein wahres Schmuckstück der Frührenaissance und seit Generationen im Besitz derselben Familie. Heute fungiert es als traditionelles Weingut, das stolz von Geschichte und Kultur der Region erzählt.

Charakteristisch sind die Erker, geschnitzten Holzdecken, bemalten Fassaden und eine offene Loggientreppe. Einst war die Anlage von Zinnenmauern und Türmen geschützt – ein Zeugnis ihrer einstigen strategischen Bedeutung.

Kasatsch-Ruine: Geschichte im Wald

Oberhalb der Fraktion Schernag, eingebettet in den Wald, liegen die Ruinen der Burg Kasatsch. Errichtet 1194 von fünf Männern aus Tisens mit Zustimmung des Bischofs Konrad II. von Beseno, war sie lange Sitz von Lehensnehmern der Grafen von Eppan.

Seit dem 17. Jahrhundert verlassen, verfiel die Burg zunehmend, bis sie zwischen 1999 und 2002 von der heutigen Besitzerin, Verena Jordan, in einem behutsamen Restaurierungsprojekt gesichert wurde.

Payrsberg: Die Nase von Nals

Spektakulär thront Schloss Payrsberg auf einer markanten Felsnase über Nals. Erbaut wurde es im 13. Jahrhundert von Ritter Payr, einem Ministerialen der Grafen von Eppan.

Im 16. Jahrhundert ließ Jakob von Boymundt-Payersberg die Burg umfangreich umbauen und mit neuen Verteidigungsanlagen versehen. Nach der Aufgabe im 17. Jahrhundert blieb sie bis zum Aussterben der Linie im Jahr 1791 im Besitz der Familie von Payersberg. Heute gehört die Anlage der Familie Malpaga und ist in Privatbesitz.

Nals: Vier Burgen – ein Dorf, ein Erbe

Kaum ein Ort kann mit vier Burgen auf so engem Raum aufwarten wie Nals. Beim Spaziergang durch Weinberge, Apfelgärten und zwischen alten Gemäuern wird hier jeder Weg zu einem Stück Geschichte. Ob gut erhaltene Adelssitze oder romantische Ruinen – jede dieser Burgen erzählt ihre eigene Geschichte Südtirols.