Kurzras: Am Fuße des Gletschers, im Herzen des Schnalstals

Auf 2.011 m Seehöhe gelegen, ist Kurzras (Maso Corto) die höchstgelegene Ortschaft im Schnalstal. Mit einer Fläche von 21.000 Hektar zählt der Ort zu den größten Gemeinden Südtirols – und gleichzeitig zu den am dünnsten besiedelten: Hier herrscht die Stille der Natur, nur unterbrochen vom Wind zwischen den Gipfeln und dem gemächlichen Schritt der Tiere.

Ein Ort, der mit Blick zum Gletscher entstand

Die moderne Geschichte von Kurzras als Tourismusziel beginnt in den 1930er Jahren mit den ersten Bergbegeisterten. Doch der entscheidende Wendepunkt kam 1975, als Leo Gurschler, Besitzer des Hofs Kurz, die Schnalstaler Gletscherbahn eröffnete – ein visionäres Projekt, das das Dorf in wenigen Minuten mit dem Gletscher verbindet.

Der Bau der Seilbahn brachte nicht nur den Wintersport voran, sondern auch neue Arbeitsplätze – besonders nach Abschluss der Arbeiten an der Vernagt-Staumauer und in einer Phase hoher Arbeitslosigkeit.

Heute ist die Gletscherbahn das Wahrzeichen von Kurzras und Startpunkt für Skifahrer, Wanderer, Fotografen und Liebhaber großer Höhen.

Ein besonderes Ereignis: Der Schafabtrieb

Jeden Herbst wird Kurzras zur Bühne einer der eindrucksvollsten Traditionen des Alpenraums: dem Schafabtrieb. Nach dem Sommer auf den Almen in Österreich kehren über 4.000 Schafe zu Fuß über die Jöcher zurück, begleitet von ihren Hirten.

Ein uraltes Ritual, das Kultur, Natur und Gemeinschaft vereint und die Heimkehr der Herden in ein wahres Dorffest verwandelt – mit Musik, typischen Gerichten und herzlicher Gastfreundschaft. Ein idealer Moment, um Kurzras zu besuchen und das authentische Schnalstal zu erleben.

Kurzras ist ein Ort, an dem die Berge echt sind, wo Geschichte auf ewigen Schnee trifft und jede Jahreszeit ihre eigene Geschichte erzählt. Eine kleine Welt zwischen Himmel und Gletscher – zum Staunen und Verweilen.