Laas

Das 868 m ü. M. befindliche Laas wird oft, wegen des oberhalb des Ortes gelegenen Berges Jennwand, von dem der weltberühmte Laaser Marmor gefördert wird, als „Heimat des Marmors“ bezeichnet. Eyrs, Tschengls, Alitz, Tanas, Tarnell und Parnetz heißen die Fraktionen, aus denen sich Laas, das etwa 7 km von Schlanders entfernt liegt, zusammensetzt. Mit einer Einwohnerzahl von 3.828 ist Laas ein Arbeiterdorf, das aus Bauern und Handwerkern besteht, in dem Aprikosen und die Herstellung von Marmorskulpturen von besonderer Bedeutung sind.

Laas im Vinschgau

Laas bietet eine vielseitig geprägte Landschaft, mit sonnigen, aber kargen und trockenen Hängen im Norden und üppigen, grünen, von breiten Marmoradern durchzogenen Wäldern im Süden. Der Marmor ist für das gesamte Dorf charakteristisch, angefangen bei den Häuserfassaden über die Pfarrkirche zum Hl. Johannes dem Täufer bis zum Belag der Gehwege.

Das Gebiet in der Umgebung von Laas ist besonders geeignet für Wanderungen. Der gesamte Sonnenberg bietet, mit seiner abwechslungsreichen Vegetation eine besondere Flora und Fauna für Naturfreunde. Die gekennzeichneten Wege, die ganzjährig genutzt werden können, laden zur Erkundung dieser ganz eigenen Umgebung ein.

Bei der örtlichen Bank steht die Büste von Kaiser Franz Josef I., eine Skulptur, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Auftrag gegeben wurde. Um sie in jener Zeit zu schützen, wurde sie in einem Stall untergestellt und fast mehr als fünfzig Jahre vergessen. Sie wurde dann restauriert und an ihrem heutigen Standort aufgestellt.

 

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Die Pfarrkirche zum Hl. Johannes dem Täufer mit ihrer Apsis in Laas

Die Pfarrkirche zum Hl. Johannes dem Täufer in Laas stammt von 1200 und wurde auf einer Vorgängerkirche errichtet. Der Komplex wurde im Zuge des großen Brandes im 19. Jh. zerstört, welchem auch ein Großteil der Gebäude im Dorf zum Opfer fiel.

Die Apsis der Pfarrkirche von Laas, dieser halbrunde, aus romanischer Zeit stammende Gebäudeteil, ist eine der schönsten Südtirols. Früher einmal fungierte sie als Sakristei und erst später, nachdem einige Originalteile der romanischen Apsis aufgefunden wurden, rekonstruierte man sie und sie wurde zu einem der lebhaftesten Beispiele vergangener, romanischer Architektur.

Die Apsis ist durch Säulen in drei Abschnitte mit jeweils einem Bogenfenster untergliedert, das kleinste in der Mitte. Von den Schmuckelementen sind besonders die Lisenen und im oberen Teil und auf halber Höhe zwei Skulpturen, die einen Löwen und einen Widder darstellen zu nennen. Von innen ist die Apsis sehr schlicht und gradlinig, wenn man von dem aus der Karolingerzeit stammenden Relief mit den heiligen drei Märtyrern Alexander, Martyrius und Sisinius absieht.

 

 

Der Laaser Marmor: Das weiße Gold aus dem Vinschgau

Die Gemeinde Laas ist bekannt für den Abbau und die Verarbeitung von Marmor. Diese sind wichtige Einnahmequellen für den Ort und von alters her die Betätigung der hiesigen Bevölkerung. Der Berg, aus dem der Marmor gefördert wird, heißt Jennwand und er thront über dem Ort. Man weiß nicht genau, wann mit dem Marmorabbau begonnen wurde, bekannt ist allerdings, dass die aus Algund stammenden Stelenstatuen aus Marmor sind (es handelt sich hierbei um menschenähnliche Steinmegalithen, die aus der Zeit der späten Urgeschichte bis hin zur Ankunft der Römer - 3. Jahrtausend bis 6. Jh. v. Chr. - stammen können). 

Die Bildhauerkunst hat antike Wurzeln. Man geht davon aus, dass die Steinmetze des Altertums bereits riesige Felsblöcke bearbeiteten, die durch Erdrutsche ins Tal gelangt waren. Mit der Verbreitung des Marmors wurde diese Technik zunehmend häufiger praktiziert, sodass die Bildhauerschule von Laas heute die berühmteste und weltweit anerkannteste ist.

Bis in die 1930er Jahre wurden die Marmorblöcke mit Seilschlitten ins Tal gebracht. Anschließend baute man dann eine 1.000 m lange Rutsche, durch welche die zu bearbeitenden Blöcke bequem ins Tal gelangten.

Die Verbreitung und Bearbeitung des Marmors wurde eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Gemeinde Laas und viele Personen aus den angrenzenden Gemeinden fanden hier Arbeit. Leider änderte sich jedoch die Mode und der Marmor aus Laas wurde durch andere Materialien ersetzt. Seit Kurzen liegt der Laaser Marmor allerdings wieder im Trend, sodass die alte Bildhauerschule wieder eröffnet wurde. Experten schätzen den Laaser Marmor vor allem wegen seiner Homogenität: Seine Grundfarbe, ein transparentes Weiß wird durchzogen von sanften Schattierungen, die fast nie zu Maserungen oder Vergilbungen werden. Eine weitere Eigenschaft ist seine Wetter- und Schmutzbeständigkeit.

Der Laaser Marmor hat seine Spuren in aller Welt hinterlassen. Beispiele dafür sind der Pallas-Athene-Brunnen vor dem Parlament in Wien, das Victoria Memorial vor dem Buckingham-Palast in London und Heinrich Heine-Denkmal in New York.

Und selbstverständlich ist auch Laas voller Marmorarbeiten. Bereits der Bahnhof wartet mit großen Marmorblöcken auf, wie auch die Apsis der Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer. Läuft man durch die Straßen des Ortes kommt man nicht umhin zu bemerken, dass sogar die Gehwege mit Marmor gepflastert sind.

 

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