Naturns

Die nur 13 km von der Kurstadt Meran entfernte Gemeinde Naturns, nahe der Grenzen zu Österreich und der Schweiz, liegt an der historischen Römerstraße, der sogenannten Via Claudia Augusta.

Das von hohen Gipfeln umgebene Naturns zeichnet sich durch sein mildes Klima aus und bietet eine außergewöhnliche Landschaft, denn hier findet man sowohl Almen, als auch Palmen, sowohl Gletscher, als auch Kiwipflanzen.

Die Besiedlung dieses Gebiets reicht bis in die Antike zurück, was die hier aufgefundenen Gegenstände aus dem Mesolithikum belegen. Auch bei den kulturellen Sehenswürdigkeiten des Dorfes hat die Vergangenheit Spuren hinterlassen, wie bei dem St. Prokuluskirchlein und Schloss Juval.

St. Prokuluskirchlein im Meranerland

Die Gemeinde Naturns umfasst folgende Fraktionen:

  • Tschirland

Tschirland besteht aus alten Bauernhöfen, wie etwa dem Obermairhof, in dessen Turm eine Folterkammer für Gefangene eingerichtet war. Hier kann man die St. Oswald Kirche mit ihrem hohen, gotischen Glockenturm besichtigen, die kostbare Fresken des Naturner Künstlers Simon Ybertracher enthält.

  • Plaus

Plaus leitet sich von dem lateinischen „Palus“ ab und bedeutet „Sumpf“. Der Name spiegelt die Geschichte des Ortes wider, der früher in einem Sumpfgebiet lag. Plaus wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Im Ort kann man die Pfarrkirche St. Ulrich mit romanischem Glockenturm besuchen, die bereits zur Zeit Karls des Großen errichtet wurde. Die Bemalung der Friedhofsmauer durch den aus dem Vinschgau stammenden Künstler Luis Stefan Stecher stellt Szenen aus dem „Plauser Totentanz“ dar. In Plaus findet man auch das Besucherzentrum des Naturparks Texelgruppe.

  • Tabland

Tabland liegt am Eingang zum Schleidertal und von diesem Dorf aus hat man einen herrlichen Blick auf Schloss Juval und die Fundstelle von Ötzi, dem Mann aus dem Eis. Tabland gehört erst seit 1928 zu Naturns. In diesem von Apfelhainen umgebenen Ort ist die ursprünglich in romanischem Stil und anschließend gotisch umgebaute St. Nikolauskirche hervorzuheben. Dieses Gotteshaus schmückt sich mit einem spätgotischen Altar und der Darstellung des Hl. Christophorus an der Stirnseite der Kirche.

 

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Die Kirche und das Museum von St. Prokulus

Die Kirche und das Museum von St. Prokulus sind besondere kulturelle und kunsthistorische Highlights.  Die für ihre mittelalterlichen Fresken berühmte Kirche ist eines der ältesten Gotteshäuser Südtirols und stammt aus der Zeit des frühen Christentums.

Von 1985 bis 1986 wurden Ausgrabungen sowohl in als auch bei der Kirche vorgenommen. Im Zuge dessen fand man Grabstätten, die dem ersten Bau zuzurechnen sind und den Pestfriedhof aus dem 17. Jahrhundert. 2006 wurde das Museum gegenüber der Kirche eröffnet. Der unterirdische Museumsrundgang begleitet Sie durch 1.500 Jahre Geschichte, von der Spätantike bis ins 17. Jahrhundert.

St. Prokuluskirchlein in Naturns, im Meraner Land St. Prokuluskirchlein in Naturns, bei Meran

Die Spätantike
Das St. Prokuluskirchlein wurde zwischen 630 und 650 als Saalkirche mit einer rechteckigen Apsis errichtet. Im Zuge der Ausgrabungen in den 1980er Jahren entdeckte man, dass die Kirche auf ein Haus gebaut worden war, das um 600 n. Chr. durch einen Brand zerstört worden war. Es wurden auch die Überreste eines der Opfer dieser Tragödie gefunden.

Das Hochmittelalter
Zwischen dem 5. und 6. Jh. wurde die rechteckige Apsis durch einen trapezförmigen Chorraum ersetzt und ein Triumphbogen errichtet. Vermutlich stammt der berühmte Freskenzyklus auch aus dieser Zeit.

Das Spätmittelalter
Zwischen dem 7. und 9. Jh. erhielt die Kirche einen Glockenturm und die Apsis wurde mit einem Tonnengewölbe überbaut. Der Eingang an der Südseite wurde zugemauert und durch einen Eingang an der Westfront ersetzt. 1365 erwarben die von Annenbergs das St. Prokuluskirchlein, um es als Familiengrabstätte zu nutzen und ließen die Wände mit gotischen Fresken versehen. Aus dieser Zeit stammt auch das Kreuzigungsbild im Altarraum.

Das 17. Jh. und die Pest
Im August des Jahres 1636 wurde Naturns von der Pest heimgesucht, die ein Viertel der Bevölkerung dahinraffte. In dem Bestreben die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, wurden die Leichen im außerhalb des Ortes liegenden St. Prokulus begraben.

 

 
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