Meran

Meran ist die Hauptstadt der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und als Kurstadt Südtirols bekannt. Sie erstreckt sich über eine Höhenlage von 263 bis 1.621 m ü. M. und liegt in der Talsohle zu den vier bedeutenden Tälern Vinschgau, Passeiertal, Etschtal und Ultental. Durch die Stadt fließt fließt die Passer, welche hier in die Etsch mündet.

Meran besteht aus den Ortsteilen Gratsch, Untermais, Obermais, Sinich, Labers und der Altstadt. Nach der Hauptstadt Bozen ist sie die zweitgrößte Stadt in Südtirol und bekannt für ihr mildes und gesundes Klima, welches auf die Kessellage im Schutz der umliegenden Berge zurückzuführen ist.

In diesem idyllischen Städtchen können Sie viele Sehenswürdigkeiten besichtigen, die auf eine reiche geschichtliche und kulturelle Vergangenheit hindeuten. Zahlreiche interessante und außergewöhnliche Museen, prunkvolle Kirchen, geschichtsträchtige Burgen und Schlösser sowie landschaftlich einzigartige Promenaden warten in Meran auf Ihren Besuch. Zu den besonderen Highlights der Stadt zählen jedoch ohne Zweifel die Gärten von Schloss Trauttmansdorff, in denen bereits Kaiserin Sissi spazieren ging.

Die Geschichte Merans geht weit zurück in die Vergangenheit. Bereits zu Zeiten der Römer war der Ort als „Maia“ bekannt. In der Spätantike befand sich hier Castrum Maiense, eine befestigte Siedlung, nahe der heutigen Zenoburg.

Die Zeit vom 13. Jh. bis Anfang des 15. Jh. unter der Herrschaft der Grafen von Tirol war für die Entwicklung Merans entscheidend. Als 1420 die Grafen ihren Sitz nach Innsbruck verlegten, verlor die Stadt ihre Vormachtstellung als bedeutendstes Wirtschaftszentrum, auch wenn sie bis 1848 noch Hauptstadt der Grafschaft Tirol blieb.

Meran wurde 1809 Zeuge der Tiroler Freiheitskämpfe, die von Andreas Hofer angeführt wurden: auf dem Küchelberg oberhalb der Stadt schlugen die Tiroler die Franzosen und die Bayern.

Die Entwicklung Merans als Kurstadt geht auf die Anfänge des 19. Jh. zurück, als der Ort wegen seines gesunden und milden Klimas bekannt wurde. Im ausklingenden 19. Jh. wurde die Stadt für das Großbürgertum und den europäischen Adel zum Treffpunkt der mondänen Welt. Erst 1933 wurde der Radongehalt im Wasser entdeckt und Meran wurde zum Luftkur- und Bäderort. Die neue Therme von Meran wurde 2005 eröffnet.

Das Touriseum im Schloss Trauttmansdorff

Das 2003 eröffnete Touriseum befindet sich im Schloss Trauttmansdorff, wo die österreichische Kaiserin Elisabeth weilte und wurde 2006 für den European Museum Award nominiert.

In diesem, im gesamten Alpenraum einzigartigen Museum werden auf ironische, vergnügsame und kreative Art 200 Jahre Tourismus in Südtirol dokumentiert und dabei wird versucht, sowohl die Sicht der Besucher, als auch der Einheimischen widerzuspiegeln.

Eingang zum Touriseum
Oldtimer im Museum Balkon von Sissi

Das Touriseum umfasst 20 Räume, in denen man die Ursprünge des Tourismus, nicht nur in Südtirol, sondern auch in Tirol entdecken kann, wie z. B. die Gefahren der ersten Reisen über die Alpen, die Entdeckung Tirols als Ferienziel, die Anfänge des Kurtourismus und die Blütezeit der Grand Hotels.

Durch die Säle führt ein Rundgang, der 1750 mit dem Kapitel „Als die Alpen schrecklich waren“ beginnt und im Jahr 2003 mit „Ein Produkt namens Südtirol“ endet.

Seit 2008 sind drei Ausstellungsräume des Touriseums der illustren Schlossbesucherin, Kaiserin Sissi gewidmet, wo in einer Dauerausstellung Originalobjekte gezeigt werden.

Schloss Trauttmansdorff, das früher Burg Neuberg hieß, wurde im Mittelalter erbaut und aus jener Zeit kann man noch die dicken Wände des mittelalterlichen Kerns und die Krypta erkennen.

Schloss Trauttmansdorff, die erste neugotische Festung Tirols, wurde Mitte des 19. Jh. vom steirischen Grafen Joseph von Trauttmansdorff restauriert und mit typisch neugotischen Elementen versehen.

1899 ließ Baron Friedrich von Deuster den Ostflügel des Schlosses mit einem großen, im Stil des Neorokoko gestalteten Saal versehen, der das Bild der Residenz entscheidend veränderte.

Von 2002 bis 2003 wurde Schloss Trauttmansdorff mit der Restaurierung der Außenfassade, der Kapelle und Krypta, des großen Neorokokosaals, des zweiten Stockwerks mit den während ihres Aufenthalts von der Kaiserin bewohnten Räumen, der Holzvertäfelungen und Gemälde umfassend renoviert.

Sissi: Kaiserin Elisabeth von Österreich

Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach, geboren am 24. Dezember 1837 in München als Herzogin von Bayern, gestorben am 10. September 1898 in Genf, war Kaiserin von Österreich, Apostolische Königin von Ungarn und Königin von Böhmen und Kroatien.

1854 heiratete sie ihren Cousin, Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Schnell kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit der Schwiegermutter, Erzherzogin Sophie und dem Hochadel, sodass Elisabeth sich von ihrem Gatten entfernte und ins Privatleben zurückzog. Elisabeth näherte sich nach der Niederlage von Sadowa erneut an ihren Gatten an und unterstütze ihn bei dem Ausgleich mit Ungarn.

Am 16. Oktober 1870 kam Sissi das erste Mal in Begleitung der Töchter Gisela und Marie Valerie, die damals 14 und 2 Jahre alt waren, mit der neuen Brennereisenbahn nach Meran. Sie richtete sich in Schloss Trauttmansdorff ein, um dort zu überwintern.

Einige Wochen später berichteten Wiener Zeitungen, wie sich der gesundheitliche Zustand der zarten Marie Valerie dank des milden, gesunden Klimas im Städtchen verbessert hatte. So begründete sich Merans Ruf als Kurort. Die Kaiserin residierte sieben Monate in Schloss Trauttmansdorff und Kaiser Franz Joseph I. besuchte sie viermal.

Im September 1889, acht Monate nach dem Tod des Kronprinzen Rudolf, kehrte Sissi nach Schloss Trauttmansdorff zurück. Während ihres Aufenthalts verließ die inzwischen als „die Frau in Schwarz“ bekannte Elisabeth fast nie das Schloss, denn die Trauer um den verstorbenen Sohn Rudolf kennzeichnete sie tief. 1898, während sie in Genf im Begriff war, ein Schiff zu besteigen, wurde sie von dem italienischen Anarchisten Luigi Licheni erstochen.

Der Baron von Deuster, Eigentümer von Schloss Trauttmansdorff, veranstaltete 1908 ein Fest in Gedenken an den Besuch des Kaiserpaares. Zu diesem Anlass ließ er den weißen Marmorthron, eine drei Meter lange Bank errichten, auf dem das Kaiserpaar dargestellt ist. Dieses Kunstwerk wurde dort aufgestellt, wo Sissi sich gern aufhielt, unter einem jahrhundertealten Kastanienbaum. Der „Sissi-Thron“ steht heute auf der Terrasse von Schloss Trauttmansdorff, wo eine Treppe aus Marmor und Schiefer hinaufführt.

Die Kaiserin liebte stundenlange Spaziergänge in der Natur, fernab der Hektik der Welt. Unzählige Male ist sie die Wege der Gärten von Schloss Trauttmansdorff abgeschritten, ist durch Meran und Umgebung gelaufen. So entstand die Sissi-Promenade, ein Weg der das Schloss mit der Stadt verbindet und der Sie auf den Spuren der geliebten Kaiserin wandeln lässt.

Die Therme Meran

Die Therme Meran wurde 2005 eröffnet. Es handelt sich um einen modernen, harmonisch in die Umgebung eingebetteten Bau. Die Therme Meran am Südufer der Passer ist nicht nur ein Wellnesszentrum, sondern bietet auch vorbeugende und therapeutische medizinische Behandlungen an.

Dieser beeindruckende Stahlwürfel basiert auf den Ideen von Architekt Matteo Thun und liegt inmitten eines 50.000 m² großen Parks, umgeben von üppiger Vegetation mit Jahrhundertbäumen, Palmen und Rosenstöcken. Die Transparenz der Fassade ermöglicht eine visuelle Verbindung zwischen internem und externem Ambiente: außer dem Park genießt man eine wundervolle Aussicht auf die umliegende Bergwelt.

In der Therme von Meran erwarten Sie insgesamt 25 verschiedene Becken, davon 13 im Innenbereich und 12 im Außenbereich. Das Hauptbecken hat eine Wasserfläche von 240 m², dazu kommen ein Solebecken, Thermalbäder mit radonhaltigem Wasser, Bäder mit Kneippparcours, ein Schwimmbad mit Gegenstromanlage und noch vieles mehr.

Der Spa & Vital-Bereich umfasst 26 minimalistisch ausgestattete Räume mit entspannender Einrichtung aus dunklem Holz, wo Sie zahlreiche Behandlungen auf Basis regionaler Produkte wie Apfel, Traube, Heu, Molke, Wolle und Kastanie genießen können.

 

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Die Museen in Meran


Das Touriseum - Landesmuseum für Tourismus

Das Touriseum liegt innerhalb der Mauern von Schloss Trauttmansdorff, inmitten des abwechslungsreichen, herrlichen Gartens. Es ist das erste Museum in Südtirol, das sich auf ganzer Linie dem Tourismus der letzten 200 Jahre und zwar sowohl aus Sicht der Besucher, als auch aus Sicht der Einheimischen widmet.

Das Frauenmuseum „Evelyn Ortner“

Das Frauenmuseum wurde nach Evelyn Ortner, einer großen Sammlerin benannt, die es 1988 gegründet hat. Mit Gegenständen und Schriftstücken zeigt die ständige Ausstellung 200 Jahre Frauengeschichte und beleuchtet die Thematik unter den Aspekten Schönheitsideale, weibliche Rollenbilder sowie Frauen und Arbeit.

Das Museum der Landesfürstlichen Burg

Die Landesfürstliche Burg war seit 1470, als Meran Hauptstadt der Region war, der Wohnsitz der Herrscher von Tirol. In der Residenz kann man Mobiliar aus jener Zeit und eine Sammlung antiker Musikinstrumente bewundern.

Das Jüdische Museum und die Synagoge

Die Synagoge wurde 1901 erbaut und beherbergt in ihrem Untergeschoss das Jüdische Museum. Vom Ende des 19. Jh. bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war die jüdische Gemeinde in Meran eine der größten Mitteleuropas. Sie hatte maßgeblich Einfluss auf den Erfolg der Kurstadt, denn es waren jüdische Wissenschaftler und Unternehmer, die die Heilkraft des Wassers entdeckten und viele der Thermaleinrichtungen eröffneten. Bei einem Museumsrundgang erhalten Sie Informationen über die Jahre des Aufbaus und Wohlstands, aber auch über die schreckliche Zeit der Shoah.

Das Stadtmuseum im Roten Adler

Das Stadtmuseum zeigt archäologische Funde, mittelalterliche und zeitgenössische Kunst, darunter Gemälde aus der Zeit vom 17.-20. Jh., gotische Skulpturen und die Totenmaske von Napoleon I.

Kunst Meran

Kunst Meran wurde im Oktober 2001 eröffnet und hat bis heute 44 große und 600 kleinere Ausstellungen präsentiert.

 

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