Kastelbell-Tschars: Vielfältige Vegetation, Schlösser und Bewässerungskanäle

Kastelbell-Tschars, auf 600 m ü. M., ist eine Gemeinde des Untervinschgaus. Ihr Gebiet erstreckt sich auf 5.386 Hektar und gliedert sich auf in die Fraktionen Freiberg, Galsaun, Juval, Latschinig, Tomberg, Trumsberg und Marein. Die Landschaft bietet eine vielfältige, abwechslungsreiche Vegetation mit Reben, Kastanienbäumen, Feigenbäumen und Zypressen. Die gesamte Gegend und ihr Umland werden besonders von Wanderern und Spaziergängern geschätzt, die frische Luft lieben.

Kastelbell-Tschars in Vinschgau

Kastelbell-Tschars liegt in einer Talsohle, an deren Flanken sich der Nörderberg und der Sonnenberg erheben: der erste schattig und waldig, der zweite sonnig und mit reicher Tier- und Pflanzenwelt. Diese beiden Berge sorgen für ein mildes Klima, das wunderbar mit dem Anbau von Vinschger Wein, Äpfeln und Spargel zu vereinbaren ist. Teppiche von Schneerosen vervollständigen noch das landschaftliche Bild, in dem Festungen, Traditionen und Legenden Platz finden, die von einem geschichtsträchtigen Gebiet, reich an Kunst und Kultur erzählen.

Mindestens fünf Burgen und Schlösser sind in der Gegend zu entdecken, wovon zwei besichtigt werden können: Schloss Kastelbell und Schloss Juval. Das aus dem Jahr 1180 stammende Schloss Kastelbell liegt auf einem Felsen oberhalb des linken Ufers der Etsch, dort wo sie den Latschander Waalweg verlässt und ins Tal des Untervinschgaus fließt. Das Schloss Juval, von 1278 liegt auf dem gleichnamigen Berg, in einem Naturschutzgebiet, das nur zu Fuß oder mit einem Shuttlebus zu erreichen ist. Das Schloss ist der Sommerwohnsitz von Reinhold Messner und gehört gleichzeitig zum Messner Mountain Museum (MMM).

Die bedeutsamen „Waale“, die Bewässerungskanäle, die früher einmal der Landwirtschaft nützten und entlang derer man lange Spaziergänge unternehmen kann, durchqueren auch Kastelbell. Der bekannteste unter ihnen ist der Waalweg zwischen Schnals und Kastelbell, der etwa 10 km lang ist.

Im Vinschgau herrscht von alters her ein Klima der Trockenheit und Dürre, mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von kaum einmal 500 ml. Daher und um die angebauten Kulturen bewässern zu können, haben die Bauern in der Vergangenheit ein weit verzweigtes Kanalsystem geschaffen, das mit dem Wasser aus der Schnee- und Gletscherschmelze versorgt wurde. Der Großteil dieser Kanäle wurde zwischenzeitlich durch moderne Bewässerungssysteme ersetzt. Die wenigen, noch heute vorhandenen erkennt man schon von weitem und sie ziehen sich wie dünne, grüne Linien durch die Landschaft. Laut der Volkszählung von 1939 gab es 225 Kanäle, die sich insgesamt über eine Länge von 600 km erstreckten.

 

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Schloss Kastelbell

Die ersten Quellen, in denen Schloss Kastelbell auftaucht, stammen von 1180. Erbaut wurde das Schloss von der Familie von Monalban, einem Adelsgeschlecht, das nach 1200 von den Grafen von Tirol geschlagen wurde. Danach wurde das Schloss Eigentum der Herrscher von Tirol und war seit 1300 Gerichtssitz. Bis 1531, als das Schloss in den Besitz der Familie von Hendl überging, die es restaurierte und erweiterte, gab es zahlreiche Eigentümerwechsel. Unglücklicherweise bedrohten zwischen 1813 und 1824 einige Brände ernsthaft den Fortbestand des Gebäudes. Die Grafen von Hendl restaurierten zu Wohnzwecken lediglich einen Teil. 1956 wurde das, inzwischen zu einer Ruine verkommene Schloss vom Staat erworben, doch es gab viele Streitigkeiten mit dem Grafen Siegmund von Hendl. Der Rechtsstreit wurde mit der Festsetzung eines Kaufpreises von 31.068 Lire (etwa 16,00 €) beigelegt. Alsdann begannen die vom Landschafts- und Denkmalamt Verona, der „Sovrintendenza per i Beni Culturali e Ambientali" durchgeführten Restaurierungsarbeiten.

Schloss Kastelbell liegt auf einem Felsblock oberhalb des linken Ufers der Etsch, dort wo sie den Latschander Waalweg verlässt und ins Tal des Untervinschgaus fließt. Es befand sich stets in sicherer und guter Lage, obwohl der Felsen, auf dem es ruht, nicht besonders steil ist. Innerhalb der Mauern kann man die Schlosskapelle mit Wandmalereien bewundern, die auf Anfang des 14. Jh. und Mitte des 16. Jh. zurückgehen und 2011 restauriert wurden. Zu dem Schloss gehört auch die im Südtrakt gelegene „alte Kuchl“, die Burgküche, die perfekt restaurierten Innenräume, der Burghof und die ständige Ausstellung „Via Claudia Augusta“

 

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Schloss Juval in Kastelbell

Schloss Juval im Vinschgau ist eines der faszinierendsten Schlösser Südtirols. Sein Bau geht auf das Jahr 1278, auf die Initiative des Hugo von Montalban zurück. Viele Besitzer haben sich im Laufe der Epochen abgelöst, bis es 1983 der Sommerwohnsitz von Reinhold Messner wurde, der sich vorbildlich der Restaurierung widmete.

Mit seiner Lage auf dem gleichnamigen Berg, einer kleinen Fraktion von Kastelbell, steht das Schloss für ein unter Umweltschutz stehendes Gebiet, das entweder zu Fuß oder vom nahegelegenen Parkplatz der Vinschger Staatsstraße mit dem Shuttlebus erreicht werden kann. In unmittelbarer Nähe liegt der „Vinschger Bauernladen“, wo Sie typische Produkte der Region kaufen können.

In Schloss Juval angekommen, wird Ihnen sofort die Unwirtlichkeit dieses prähistorischen Ortes in Höhenlage, am Eingang des Schnalstals auffallen. Hier sollte man Schuhe mit rutschfester Sohle tragen! Die Innenräume hat Messner selbst mit einigen Kunstsammlungen ausgestattet, darunter die Tibetika-Sammlung, die Bildergalerie mit Bergmotiven und eine Fünf Kontinente umfassende Maskensammlung. Das Schloss ist umgeben von einem weitläufigen Botanikpfad, der frei zugänglich ist.

Unter dem Schloss fand man aus dem Jahr 4.500 v. Chr. stammende Siedlungsreste, eine Zeit, in der viele Gemeinden das Tal verließen und sich an den Berghängen einrichteten. Zahlreiche Keramikgefäße mit quadratischer Öffnung sind Zeugnis dieser Zivilisation, die unerlässlich dem Einfluss der Kultur aus der Poebene ausgesetzt war, die schon weiter entwickelt war. Davon abgesehen unterlag sie auch dem Einfluss der Kulturen jenseits der Alpen. In der Bronzezeit war die Gegend noch bewohnt, doch mit Beginn der Eisenzeit wurde sie entvölkert.

Öffnungszeiten
Vom 4. Märzsonntag bis zum 30. Juni und
vom 1. September bis zum 1. Novembersonntag:
10.00-16.00 Uhr
Einlass nur mit Führung
Mittwochs Ruhetag

Messner Mountain Museum Juval
Castel Juval, Juval 3
39020 Castelbello (BZ)
Tel. +39 348 4433871 (während der Öffnungszeiten)
info@messner-mountain-museum.it

 

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