Gais und Uttenheim

Die Gemeinde Gais erstreckt sich am Ufer der Ahr auf 841 m ü.M. Von weiträumigen Brunecker Talkessel aus kommend gelangt man durch die beeindruckende Enge unterhalb der Ruine Kehlburg und Burg Neuhaus nach Gais, bevor sich dann das Tauferer Ahrntal öffnet.

Auf der sogenannten „Gaisinger Pipe“ fand man Siedlungsreste aus der Bronzezeit. Der Name Gais lässt sich zurückführen auf indogermanische Wurzeln, wo es soviel wie „Schwemmland“ bedeutet, und das beschreibt diese wasserreiche Region hervorragend.

Gais und Uttenheim am Kronplatz

In Gais steht eine der ältesten und bedeutendsten Pfarrkirchen Südtirols. Sie ist Johannes dem Evangelisten geweiht und wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts in romanischem Stil errichtet. Das Hotel Burgfrieden hat etwas ganz Außergewöhnliches zu bieten, ein Feuerwehrhelmmuseum, in dem mehr als 600 Feuerwehrhelme aus aller Welt ausgestellt sind.

Uttenheim, eine Fraktion von Gais, ist nicht nur ein malerisches und beschauliches Bergdorf, sondern hat auch einige sehr sehenswerte Gebäude zu bieten. Hier kann man die Pfarrkirche St. Margareth besuchen, den Ansitz Stock oder die Ruine der auf einem Felsgrat hoch über dem Dorf thronenden Burg Uttenheim.

Uttenheim

In Uttenheim wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts der berühmte Meister von Uttenheim geboren, dessen Tafelbilder in Kloster Neustift und in Museen in Innsbruck und Wien aufbewahrt werden.

Finde andere interessante Dinge in dieser Zone:

Burg Neuhaus am Kronplatz

Burg Neuhaus liegt an einem bewaldeten Hang in der Nähe der Ortschaft Gais und wurde in den Jahren von 1240 bis 1245 von den Herren von Taufers errichtet. Nach dem Aussterben dieser Adelsgeschlechts ging die Festung in den Besitz der Grafen von Görz-Tirol über. 1601 wurde die kleine Burgkapelle errichtet, die sich zu einem beliebten Wallfahrtsort entwickelte.

Der Name Neuhaus lässt sich darauf zurückführen, dass die Herren von Taufers anstelle des ursprünglichen hier vorhandenen Gebäudes, das recht klein und bescheiden gewesen sein muss, sozusagen ein „neues Haus“ erbauten.

Ab dem 17. Jahrhundert verfiel das Schloss zusehends und 1752 ordnete der damalige Besitzer Graf von Künigl an, am Fuße des Hangs für seinen Verwalter ein Gebäude im Stil des Barock zu errichten. Erst als Graf Dr. Cäsar Straßsaldo-Grafenberg 1924 die Ruinen des Schlosses erwarb, wurden umfassende Restaurierungsarbeiten vorgenommen:  Von der kleinen befestigten Anlage in romanischem Stil sind heute noch der Bergfried, ein Teil der Ringmauer und ein kleiner Zwingervorbau mit Halsgraben erhalten.

Im Laufe der Jahrhunderte lebten in Burg Neuhaus verschiedene namhafte Persönlichkeiten. So hielt sich der berühmte Dichter und Sänger Oswald von Wolkenstein einige Jahre in der Burg auf und fand hier die Inspiration zu einem seiner Meisterwerke, der „Jetterin von Lanebach“.  Die Künstlerfamilie Bacher, die Maler und Bildhauer zu ihren Angehörigen zählt, nutzte fast ein Jahrhundert lang das barocke Haus des Schlossverwalters als künstlerische Wirkungsstätte. Und schließlich hielt sich während des Zweiten Weltkriegs Ezra Pound mit seiner Familie in Schloss Neuhaus auf.

Hier eine Liste der tematisch passenden Artikel:

Die Pfarrkirche St. Margareth in Uttenheim

Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrkirche von Uttenheim geht zurück in das Jahr 970. Der in den Jahren von 1174 bis 1178 tätige Bischof Richter weihte sie der heiligen Margareth, Schutzpatronin der Bauern.

Die Kirche war ursprünglich nach romanischem Vorbild gebaut worden. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche unter dem sogenannten Meister von Uttenheim, der für sie einen kostbaren Altar schuf, nach gotischen Vorbildern erneuert. Der Meister von Uttenheim, dessen richtiger Name unbekannt ist, gilt heute als einer der großen Meister der Gotik. Man vermutet in ihm den Lehrmeister von Michael Pacher, einer der herausragenden Persönlichkeiten des 15. Jahrhunderts, der in seinen Werken die künstlerische Tradition der Länder nördlich der Alpen mit der perspektivischen Darstellung der italienischen Renaissance verband.

Nachdem 1772 ein Blitzeinschlag die Kirche zerstörte, wurde ein Neubau beschlossen. Die Arbeiten wurden von einem gebürtigen Uttenheimer dem städtischen Baumeister von Bruneck, Ingenieur Gasser, geleitet. Die neue Kirche sollte im Barockstil entstehen und größer werden als die alte.

Ab 1788 wurde Uttenheim unter Kaiser Josef II. zu einem eigenen Seelsorgegebiet, dessen erster Lokalkaplan Josef von Wenzl wurde. 1891 wurde der Lokalkaplan zum Pfarrer ernannt und seitdem ist Uttenheim eine Pfarrgemeinde.

In der Kirche befinden sich bemerkenswerte Kunstwerke, darunter die Altäre aus dem 19. Jahrhundert, die von Franz Zeiler gemalten Deckenfresken und Kreuzwegbilder, die Statuen der Heiligen Joachim und Anna am Hochaltar und das Altarbild, eine Kopie eines Altarbildes der Seminarkirche von Brixen.

 

Hier eine Liste der tematisch passenden Artikel:

Schloss Kehlburg

Auf einer Höhe von 1.188 m wachen die majestätischen und romantischen Ruinen von Schloss Kehlburg über das Tauferer Tal und das Talbecken von Bruneck.

Die Errichtung der Burg geht zurück in die Zeit um das Jahr 1.000, als der Brixner Bischof Albuin von dem Adligen Liuto an diesem Ort einen Bauernhof erwarb, an dessen Stelle er dann die Burg errichtete.

In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde der Landsitz verschiedenen Adelsfamilien als Lehen überlassen, bis es in Besitz der Herren von Rost überging, die 350 Jahre lang dort lebten. 1545 war Hans II. von Rost, ein Hauptmann aus Brixen, aufgrund seiner Verdienste vom Bischof mit Schloss Kehlburg belohnt worden, der allerdings den Wiederaufbau des Schlosses zur Bedingung machte. Die Umbauarbeiten am Schloss wurden schließlich von Karl Johann von Rost, dem Sohn des Adligen, abgeschlossen.

Der Ansitz blieb im Besitz der Familie von Rost, bis es im Jahr 1891 an den Weihbischof von Kaschau in Ungarn verkauft wurde. Dieser entschied sich, das Schloss zu renovieren, übernahm sich damit allerdings und ging Bankrott, weshalb er 1907 gezwungen war, das Anwesen an den deutschen Konsul Wilhelm Assia Steffen zu verkaufen.

Als nach dem Ersten Weltkrieg Südtirol an Italien überging, wurde auch Schloss Kehlburg Eigentum des italienischen Staates. Von diesem erwarb es ein gewisser Commendatore Vascellari, ein Industrieller aus Cadore, dessen Erben noch heute Besitzer dieses historischen Gebäudes mit den umliegenden Ländereien sind.

Am Abend des 30. April 1944 brach aus bis heute nicht geklärten Umständen ein Feuer aus und zerstörte einen großen Teil des Gebäudes, welches bis heute nicht wiederaufgebaut wurde.

Service und Multimedia:
Events, die du nicht verpassen solltest:
Finde dein Hotel

Ein besonderes Geschenk für Sie: Eine Broschüre mit 5 Orten, die man gesehen haben muss!

Abonnieren Sie unseren Newsletter.

Gesetzesverordnunung