Taufers im Münstertal: Zwischen Kunst und Natur

Taufers ist ein kleiner, im Münstertal gelegener Südtiroler Ort an der Grenze zur Schweiz. Mit seinen 964 Einwohnern hebt es sich durch seine Berglandschaft hervor und ist Ausflugsziel für Natur- und Kulturfreunde. Umgeben von den hohen Gipfeln, die es vor den eisigen Nordwinden schützen, erstreckt sich Taufers auf 1.250 m ü. M. und ist der ideale Ort für Langlauf und Rodeln.

Doch Taufers hebt sich auch durch kunsthistorische Schätze von unglaublicher Schönheit hervor, man denke nur an die acht Kirchen und die zwei Burgen, die über ihm thronen. Allen voran die St. Johannkirche, die zwischen dem 12. und 13. Jh. in romanischem Stil erbaut wurde, und 1383, nachdem sie durch einen Brand zerstört wurde, mit einem auf dem griechischen Kreuz basierenden Grundriss wieder aufgebaut wurde. In ihrem Innenraum kann man eine Reihe wertvoller Fresken bewundern: Der romanische Zyklus scheint vom Markusdom in Venedig beeinflusst, während der gotische Zyklus die Enthauptung Johannes des Täufers darstellt. Einen Besuch wert ist fraglos auch die St. Nikolaus-Kirche, deren Bilder aus dem 15. Jh. im Innenraum das Leben des Schutzpatrons illustrieren. Auf dem Weg zurück in den Ort, gelangt man zur Pfarrkirche St. Blasius, die 1201 erstmals erwähnt wurde und 1660 in barockem Stil, vermutlich von einem italienischen Baumeister, wieder aufgebaut wurde. Neben der Pfarrkirche St. Blasius befindet sich die St. Michaelkirche, die 1383 zum ersten Mal geweiht wurde. Ihre heutige Gestalt geht auf die zweite Weihe 1493 zurück. Im oberen Teil sind von 1500 stammende gotische Fresken erhalten. Weitere zu erwähnende Kirchen sind die St. Martinskirche, die St. Antoniuskirche, die St. Rochuskirche und die St. Valentinskirche.

Zwei Burgruinen liegen über Taufers: die Burg Rotund und die Burg Reichenberg. Die Burg Rotund wurde um 900 auf Geheiß der Bischöfe von Chur errichtet. Die Liste ihrer Besitzer reicht von Heinrich von Reichenberg, den Familien von Schlandersberg und von Hendl, bis ihrem letzten Besitzer, dem Baron von Heydorf. Die Burg Reichenberg gehörte ursprünglich den Bischöfen von Chur, doch im 12. Jh. ging die Burg an die Herren von Reichenberg, die damals bei der örtlichen Bevölkerung sehr gefürchtet waren. Beide Burgen wurden sich selbst überlassen und heute stehen nur noch ihre Ruinen.

Wegen seiner geografischen Lage ist Taufers ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen oder Mountainbike-Touren zu den umliegenden hohen Gipfeln und für Motorradtouren zum Stilfser Joch.

Das Kloster St. Johann in Müstair - UNESCO-Weltkulturerbe

Das Kloster St. Johann in Müstair liegt in der Schweiz, im Ort Müstair, unmittelbar hinter der Grenze, nachdem man Taufers verlassen hat. Das geschichtsträchtige und faszinierende Kloster und Museum erlauben einen außergewöhnlichen Blick auf die Vergangenheit. Karl der Große selbst sorgte mit einer Stiftung für dessen Errichtung, die etwa um 775 erfolgte. Zu jener Zeit lebten im Kloster Nonnen und Mönche. Ab 1163 allerdings, wurde es von neun Klausurschwestern des Benediktinerordens bewohnt. Ihr Lebensstil, dessen Alltag eine harmonische Aufeinanderfolge von Arbeit und Gebet vorsah, folgte dem Beispiel den des Hl. Benedikt. Der Gemüsegarten, der biologische Obstgarten, das Kunsthandwerk, die Leitung der Bibliothek und die Verwaltung des Klosters selbst sind einige der Tätigkeiten, die sich mit der spirituellen Arbeit, dem Beten abwechseln.

Kloster St. Johann in Müstair

Das Kloster St. Johann in Müstair zu besuchen, bedeutet, sich an der herrlichen Anlage zu freuen, die 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Seit mehr als 30 Jahren arbeiten zahlreiche Archäologen des Kantons Graubünden daran, einige der ältesten, in den Klostermauern vorhandenen Fresken neu zu beleben. Aus dem Jahr 775 stammt ein kostbarer Freskenzyklus aus der Karolingerzeit, der von den Kunsthistorikern Josef Zemp und Robert Durrer 1894 in der Kirche entdeckt wurde und das Leben Christi darstellt (Jugend, Passion und Auferstehung). Ein weiterer Zyklus romanischer Fresken geht auf das Jahr 1200 zurück und zeigt Johannes den Täufer und die Märtyrer Stephan, Peter und Paul. Außerdem erzählen Gemälde, Stuckaturen, Gewölbe, holzvertäfelte Säle und Alltagsgegenstände die Geschichte des Klosters seit dem Altertum. Weitere Gegenstände von Bedeutung sind sicherlich die lebensgroße Statue Karls des Großen, die unmittelbar nach seiner Heiligsprechung 1165 errichtet wurde, die Kreuzkapelle im südöstlichen Klosterteil, die vorromanische Bischofsresidenz von 1035 und der Wirtschaftshof im Westteil. Es war sogar möglich, die geschichtlichen Ereignisse, die das Kloster erlebt hat, wie Brände, Um- oder Neubauten, um nur einige zu nennen, nachzuvollziehen. Abgesehen von den verschiedenen Kantonseinrichtungen, die den korrekten Ablauf der Restaurierung gewährleisten, werden die Interessen des Klosters St. Johann in Müstair auch durch die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair gewahrt, die sich um die Finanzierung kümmert und die Restaurierungsarbeiten begleitet.

Beim Kloster könnten Sie das Klostermuseum besuchen, welches im Plantaturm untergebracht ist, ein mehr als tausend Jahre alter Verteidigungsturm. Im Turm befinden sich die Repräsentationsräume der Äbtissinnen, die Wohn-, Schlaf- und Gebetsräume sowie ein kleiner Salon. Alle Ausstellungsobjekte geben Auskunft darüber, wie hier früher gelebt wurde. Und schließlich der Klosterladen, die sogenannte „Butia“, wo Sie Kunsthandwerk, Devotionalien, kleine Gegenstände des Kunsthandwerks und Informationsmaterial über das Kloster und den Vinschgau erwerben können.

 

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