Deutschnofen und Peterberg

Deutschnofen

Das Gebiet von Deutschnofen am Rosengarten-Latemar war schon in der Zeit zwischen 5.700 und 5.000 v. Chr. besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird Deutschnofen im Jahr 1145 mit dem Namen „Nove“. Ab dem 14. Jahrhundert tauchen zum ersten Mal Namen wie „Tautschnofen“ und „Teitschenofen“ auf, die dem heutigen Ortsnamen sehr nahekommen.

Deutschnofen liegt auf dem Hochplateau des Regglberges über dem Eggental. Die fast 4.000 Einwohner zählende Gemeinde erstreckt sich auf Höhenlagen zwischen 418 und 2.799 m ü.M.

Blick auf das Dorf Deutschnofen im Sommer mit Berglandschaft im Hintergrund.

Außer dem Dorf Deutschnofen zählen noch Petersberg, Eggen und Obereggen zur Gemeinde. Alle Ortschaften der Gemeinde sind dem Netzwerk „Alpine Pearls“ angeschlossen, den Perlen der Alpen, dessen Ziel eine Förderung von nachhaltigem Urlaub im Einklang mit der Umwelt ist.

Deutschnofen liegt auf 1.357 m Höhe auf einem sonnigen Hochplateau östlich von Schlernmassiv, Rosengarten und Latemar. Im Süden liegen das Weißhorn, das Schwarzhorn und der Zanggen. Im Osten schweift der Blick bis zum Mendelkamm.

In dieser herrlichen Bergwelt ist das Leben der Einwohner heute genauso wie früher vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägt. Im 13. Jahrhundert wird Deutschnofen als eigener Gerichtssitz genannt. Die Urteile wurden in Schloss Thurn gefällt, dem heutigen Sitz der Gemeindeverwaltung und des Museums.

Deutschnofen ist ein wunderbarer Ort um voll und ganz in die Natur einzutauchen und in dieser herrlichen Landschaft mit ihren Wäldern und Wiesen die schönsten Spaziergänge und Wanderungen zu erleben. Die Almhütten auf dem Regglberg wirken so, als würden hier noch die Zwerge und Feen der Sagenwelt leben. Verschiedene Klettersteige und anspruchsvolle Wanderwege führen mitten hinein in die Bergwelt, wo man fast meint, den Puls der Berge verspüren zu können.

Der Winter in Deutschnofen steht ganz im Zeichen des Sports! Ein kostenloser Shuttleservice verbindet alle Fraktionen der Gemeinde mit dem nur 7 km entfernten Ski Center Latemar-Obereggen. In zehn Minuten erreicht man somit 48 km Schneepisten, Langlaufloipen und tolle Rodelbahnen.

Wer sich für Skilanglauf begeistert, findet hier eine romantische Variante: Gut markierte Loipen führen zu verschiedenen, einsam gelegenen Almhöfen. Nach der Anstrengung an frischer Luft ist eine Pause bei gesunder und traditioneller Küche genau das Richtige! Wer will da schon an den Alltag denken?

Im Gebiet, das sich von Deutschnofen nach Petersberg, zum Passo di Lavazè (Lavazejoch), nach Tesero (Teser im Fleimstal) und zum Passo San Pellegrino erstreckt, hat man insgesamt mehr als 100 Loipenkilometer zur Auswahl. Die Loipen sind gut erschlossen und präpariert und werden gegebenenfalls künstlich beschneit.

Ein Besuch der gotischen Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert sollte unbedingt auf dem Programm stehen, selbst bei einem Kurzbesuch, denn sie birgt wunderbare holzgeschnitzte Reliefarbeiten, darunter Relieftafeln eines Hochaltars aus dem 15. Jahrhundert. Nicht weniger interessant ist die Kapelle St. Helena, mit einem tollen Blick auf Rosengarten, Latemar und Schlern, und die kleine Kirche St. Agatha, etwa eine Stunde Fußweg vom Dorf entfernt.

 

Petersberg

Die Kirche bei Petersberg

7 km von Deutschnofen entfernt, liegt auf 1.389 m ein kleines Dörfchen mit nur 600 Einwohnern: Petersberg.

Wie in einer Umarmung schmiegen sich Wiesen und Wälder um dieses sprichwörtlich in die Natur eingebettete Dorf. In Petersberg, diesem ruhigen und bezauberndem Ort, befindet sich der höchstgelegene Golfplatz der Provinz. Auf 1,200 m Höhe hat der Golfarchitekt Marco Croze beim Steinachhof einen perfekt in die Landschaft integrierten 18-Loch-Golfplatz angelegt.

Petersberg ist auch als Pilgerort sehr bekannt, denn hier befindet sich der meistbesuchte Wallfahrtsort in ganz Südtirol: Kloster Maria Weißenstein, ein wunderschöner barocker Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert, der ein umwerfendes Panorama bis zur Ortlergruppe bietet.

Im Winter gibt es von Petersberg aus einen kostenlosen Shuttleservice zum Ski Center Latemar.

Wallfahrtsort Maria Weißenstein

Die auf 1.520 m Höhe ü. M. gelegene Wallfahrtsort Maria Weißenstein ist Ziel von Pilgern aus ganz Europa. Der Ursprung dieses Wallfahrtsortes geht zurück in das Jahr 1553, als die Jungfrau Maria dem Leonhard Weißensteiner erschien und diesen heilte. Der Überlieferung zufolge soll die Jungfrau ihn aufgefordert haben, als Zeichen des Dankes eine Kapelle zu errichten, in der die Gläubigen sie um Hilfe anrufen konnten. Da sich die Kapelle sofort zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort entwickelte, wurde es schon bald notwendig, sie zu erweitern. Die heutige Basilika im Barockstil, die die von Leonhard gebaute Kapelle in sich birgt, wurde 1654 vollendet. Die Kirche bewahrt einige Dinge von kunsthistorischer Bedeutung, beispielsweise das Gnadenbild der Mater Dolorosa, die nach der Kreuzabnahme den toten Sohn auf den Knien hält. Sehenswert sind außerdem der mit Silber und Blattgold überzogene Hochaltar, die herrlichen Gewölbefresken, ein Werk von Adam Mölk, und die Seitenaltäre von Pußjäger. Der Zugang zur Basilika erfolgt über einen Seitengang, in dem hunderte von Votivbildern hängen. Neben der Kirche steht die Kapelle des Peregrinus Laziosi, Heiliger und Schutzpatron der Krebskranken.

Wallfahrtsort Maria Weißenstein, Eggental

Am 24. August 1885 wurde die Statue der Schmerzensreichen Mutter im Rahmen einer feierlichen Zeremonie mit 130 Priestern und 15.000 Gläubigen vom damaligen Fürstbischof von Trient, Giovanni Giacomo della Bona, neu gekrönt.


Der recht anspruchsvolle Kreuzweg beginnt in Leifers und führt über 14 Kreuzwegstationen mit Darstellungen der Leiden Jesu zum Wallfahrtsort Weißenstein. Am 17. Juli 1988 besuchte Papst Johannes Paul II. die Wallfahrtsstätte. Sein Vorgänger, Papst Johannes Paul I., hatte hier einmal als Kardinal seine Sommerferien verbracht.

Die Kirche ist ganzjährig von 7.30 bis 19.00 Uhr geöffnet und zu Fuß oder mit dem Auto erreichbar. Jährlich werden von verschiedenen Organisationen Pilgerreisen mit dem Bus zur Wallfahrtsstätte organisiert.

Kirchen in Deutschnofen: Die Kapellen St. Agatha und St. Helena und die Pfarrkirche

St. Agatha Kirche

Die bereits im Jahr 1318 urkundlich erwähnte Kirche steht auf einer in etwa einer Stunde Fußweg von Deutschnofen zu erreichenden Anhöhe an einer Stelle, die sehr wahrscheinlich schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war.

Die ursprünglich im romanischen Stil erbaute kleine Kirche wurde später mit gotischen Elementen umgebaut. Sie ist der heiligen Agatha geweiht, der Märtyrerin, die zusammen mit Sankt Florian als Schutzheilige gegen Feuergefahr gilt. Im 17. Jahrhundert erfolgten umfassende Restaurierungsarbeiten, im Zuge derer eine Sandsteinkanzel und ein Altar mit kostbaren Schnitzereien entstand. Das Altarbild mit den Heiligen Agatha und Anna mit Jesus und Maria ist ein Werk von Ozario Giovanelli aus dem Jahr 1619.

Auf der Fassade sind noch heute Reste alter Wandmalereien sichtbar, die St. Christophorus mit Jesus zeigen sowie Darstellung aus dem Leben der Märtyrerin Agatha.

Die Kirche ist verschlossen, aber der Schlüssel kann im Unterkoflhof geholt werden. Auch dieser Hof, der schon seit 1332 die Schlüssel aufbewahrt, ist sehenswert.

Kirche St. Helena

In einer einmalig schönen Lage, auf einer Anhöhe mit einer überwältigenden Aussicht auf Latemar, Rosengarten und Schlern entstand etwa im 12. Jahrhundert die Kirche St. Helena.

Innen verbirgt sich eines der Meisterwerke der Bozener Malerschule aus dem 15. Jahrhundert. Viele der wunderbaren Wandmalereien sind noch sehr gut erhalten, vor allem im Inneren in der Apsis und in den Gewölben.

Die Fassade der Kirche zeigt eine Darstellung des St. Christophorus und auf der Südwand befinden sich interessante Abbildungen der Maria mit Jesuskind sowie der drei Jungfrauen Katharina, Barbara und Margaretha.

Bekannt ist die Kirche auch, weil sie die älteste Glocke der ganzen Region besitzt.

In alten Überlieferungen heißt es, die Kirche stehe auf silbernen Stufen. Vermutlich weil sich in der Umgebung früher Bergwerkstollen befanden.

Die Kirche ist in der Regel täglich geöffnet. Der Schlüssel wird im unmittelbar nebenan gelegenen Hof aufbewahrt.

Pfarrkirche von Deutschnofen

Im Zentrum von Deutschnofen steht die schöne Pfarrkirche, deren Außenwände vollständig mit Sandstein verkleidet sind. Ein Zeugnis der Kunstfertigkeit der Dorfbewohner. Die Grundsteinlegung dieser den Heiligen Ulrich und Wolfgang geweihten Kirche erfolgte am 5. Juli 1455 durch Pfarrer Johannes Steel.

Unterhalb der Inschrift erscheint das Wappen der Diözese Trient, der Adler. Gleich daneben befindet sich auch das Wappen des damaligen Bischofs Georg Hack, das später als Gemeindewappen übernommen wurde.

Über den Bau der Kirche erzählen die Deutschnofner folgende Geschichte: Um den Bau der Kirche vollenden zu können, haben sich die Dorfbewohner von Nachbarn aus dem Fleimstal Gold geliehen. Als dieses dann zurückgezahlt werden sollte, wurde ihnen aber übel mitgespielt. Die Fleimser nämlich läuteten am Tag der Übergabe die Glocken, die als Zeichen für das Ende des Kredits ausgemacht waren, früher als erwartet. Den völlig überrumpelten Deutschnofnern gelang es damit nicht mehr, rechtzeitig die Schulden zurückzuzahlen und bekamen deshalb ihre verpfändeten Gebiete nicht zurück. Und so kam es, dass das Weißhorn, das Schwarzhorn und alle Wälder und Weiden unterhalb des Zanggen unter die Gerichtsbarkeit der Fleimser kamen.

 

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