Berge und ihre Sagen im Laufe der Jahrhunderte

Die Sage des Roten Berges

Eines Tages zog eine Frau mit ihrem Kind durch die Berge und verstarb. Eine alte Anguana fand das kleine Mädchen und nahm sich seiner an. Da sie den Namen des Kindes nicht kannte, nannte sie es Moltina. Das kleine Mädchen wuchs in dieser Bergwelt heran, lebte inmitten von zahllosen Murmeltieren und erlernte sogar deren Sprache. Viele Jahre später zog Prinz Landrine durch diese Wälder. Der Zufall wollte es, dass er Moltina begegnete und er verliebte sich auf den ersten Blick in sie. Moltina aber lief erschreckt davon. Überall suchte der Prinz nach ihr, und als er sie schließlich fand, nahm er sie mit auf sein Schloss und heiratete sie. Obwohl Moltina, dieses Mädchen aus den Bergen, das in einer Höhle gelebt hatte, anfangs am Hofe gar nicht gern gesehen war, war sie glücklich und sie musste allen von ihrem Glück erzählen, den Bergen, den Murmeltieren, den Blumen und den Bäumen. Und weil sie deren Sprache konnte, freuten sich alle mit ihr.
Eines Tages, während eines Festes, das die böse Königin der Bedoyeres ausgerichtet hatte, sollte jeder der Anwesenden die Geschichte seiner Vorfahren erzählen. Moltina wusste nicht, was sie sagen sollte und ihr Gesicht lief vor Scham feuerrot an. Unter allgemeiner Verblüffung rannte Moltina fort und der Berg, die Hohe Gaisl, mit dem sie sich so verbunden fühlte, färbte sich so rot wie sie. Der Prinz aber war so sehr in sie verliebt, dass er seiner Geliebten in die Berge folgte. Dort gründeten sie eine Familie, wurden später König und Königin der Fanes und erwählten das Murmeltier zu ihrem Familienwappen.


Die Sage von den besoffenen Pragsern

Die Gipfel der Spitzköfel neigen sich nach hinten, nach links und nach rechts, weshalb der Volksmund sie die „besoffenen Pragser“ nennt. Und dies ist die Geschichte: Einige Pragser waren zusammengekommen, um in der Grünwaldhütte unter dem Schwarzberg ein paar Schnäpse zu trinken. Irgendwann grölte einer von ihnen: „Warum rufen wir nicht das Grünwaldmandl? Hey, los, komm und sauf mit uns!" Aber es kam keine Antwort. Also stellte er sich unter den Kamin und rief laut aus: „Traust du dich etwa nicht?“ Plötzlich holperte und polterte es im Kamin und heraus kam ein kleines Männlein, das mitten auf dem Tisch landete. Dort sprach es: „Ihr Saufbrüder, was anderes seid ihr doch nicht. Ihr meint also, ihr könnt euch einen Spaß daraus machen, mich zu verspotten!“ Dann fing das Mandl an, mit den Händen auf seine speckigen Lederhosen zu klatschen und jauchzte wild: „Aufi, hui, aufi!“ Und so ließe er sie dort oben auf ewig schlafen. Noch heute stehen sie da, schief und krumm und buckelig.


Die Sage vom Bärenbad

Vor langer Zeit, noch vor der ersten Jahrtausendwende, lebten in Prags viele Bären. Ihr Lieblingsort war ein See, der den Schäfern als Tränke für ihre Tiere diente. Die Bären kamen stets über den Weg unterhalb des Herrsteins herab, und tatsächlich heißt der Hang oberhalb des Sees „Bärenleite“. Irgendwann wollten die Schäfer die ständigen Angriffe der Bären auf ihre Schafe nicht mehr dulden und griffen einen der Bären mit Stöcken an. Der verletzte Bär heulte auf vor Schmerz und ächzend schleppte er sich bis zum See, um seine brennenden Wunden zu kühlen. Jeden Tag kehrte er zurück an den See um seine Verletzungen zu baden, bis sie verheilt waren. Also überlegten sich die Hirten, wie sie ihm eine Falle stellen konnten ... Da der See in einem tiefen, runden Loch lag, sammelten sie auf dem Hang über dem See Steine, und als der Bär wieder zum Baden kam, ließen die Schäfer die Steinlawine los. Der völlig überrumpelte Bär schaffte es nicht mehr zu fliehen und ertrank im See. Und seitdem heißt der See Bärensee oder Bärenbad.


Die Sage der Hirschbrunnen

Vor langer, langer Zeit lebten in Prags viele Hirsche; einer von ihnen, der prächtigste überhaupt, weidete für gewöhnlich in den Wäldern von Altprags. Eines Tages wurde er bei der Hatz von Jägern schwer verletzt. Er starb aber nicht, sondern verschwand im Walddickicht. Einige Zeit später tauchte er wieder auf und erneut versuchten die Jäger, ihn zu erlegen. Aber jedes Mal, wenn ein Jäger auf den Hirsch schoss, verschwand dieser für einige Zeit im Wald um dann kräftiger und gesünder als zuvor wieder aufzutauchen. Eines schönen Tages dann schoss ein Jäger auf ihn und verfolgte ihn daraufhin. Da sah er, wie der verwundete Hirsch in einer glasklaren Quelle badete. Auf diese Weise wurde die Heilkraft der Quelle entdeckt und man nannte sie fortan „Hirschbrunnen“. Auf dem Wappenbild von Prags ist ein an einer Quelle trinkender Hirsch dargestellt, eine Bezugnahme auf eben diese Sage.

 

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