Burg Lamberto: Die mittelalterliche Wacht über der Rienzaschlucht
In Reischach, einem Ortsteil der Gemeinde Bruneck, erhebt sich majestätisch die Burg Lamberto, die sich auf einem Felssporn in 990 Metern Höhe befindet. Ihre strategische Lage überblickt die enge Schlucht der Rienz und bietet einen atemberaubenden Blick über das Pustertal.
Von den Anfängen bis zur heutigen Burg
Erste Hinweise auf diesen Ort stammen aus dem Jahr 1090, als ein "Curtis" — ein alter Gutshof — mit einer Kapelle zu Ehren des Heiligen Lamberts (ad S. Lantpertum) erwähnt wurde. Das heutige Bauwerk entstand zu Beginn des 12. Jahrhunderts und diente den Herren von Rischon, Ministerialen im Dienst der Bischöfe von Brixen, als Wohnsitz.
Eine umkämpfte Burg mit wechselhafter Geschichte
Mit dem Aussterben der Familie von Rischon um 1380 begann eine lange Reihe von Besitzerwechseln, unter anderem an die Grafen von Görz. Burg Lamberto war auch Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen: Zweimal wurde sie zerstört, im Jahr 1336 durch Karl IV., den späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, und 1346 durch Ludwig von Brandenburg während des Tiroler Erbfolgekriegs.
Vom 18. Jahrhundert bis heute
Im Jahr 1692 wurde die Burg vom Bischof von Brixen an Johann Winkler von Colz zu Rubatsch übertragen, dessen Familie sie bis 1811 besaß. Ein Jahr später erwarb sie der Priester Josef Hauptmann — seine Nachkommen sind bis heute die Eigentümer.
Privatbesitz mit unverändertem Reiz
Obwohl Burg Lamberto eine mittelalterliche Vergangenheit besitzt und eine reiche Geschichte erzählt, ist sie heute in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Dennoch entfaltet sie ihren Zauber bereits aus der Ferne: Harmonisch in die alpine Landschaft eingebettet, thront das elegante und zugleich wehrhafte Bauwerk über dem Tal. Der Blick von der Burg auf die tiefe Rienzaschlucht ist atemberaubend. Burg Lamberto bleibt ein stummer Zeuge der Geschichte des oberen Pustertals, dessen Geheimnisse noch heute hinter den Mauern der Familie Hauptmann weiterleben.