Sarntal

Die Gemeinde Sarntal liegt circa 20   km nördlich von Bozen. Sie besteht aus 27 kleinen Fraktionen und ist eine der weitläufigsten Gemeinden Südtirols. Reich an volkstümlichen Traditionen und Bräuchen zieht die Gemeinde ihre Ursprünge aus dem gleichnamigen Tal Sarntal, dessen Bewohner sich der Tierhaltung und der Landwirtschaft widmen.


„Sarner“ ist der deutsche Name der Bewohner und „Sarner“ wird auch die typische lokale Tracht genannt, die die aus Schafwolle gefertigte bäuerliche Kleidung von einst wieder aufleben lässt. Noch heute stellen die Bewohner des Ortes die Bekleidung und die Accessoires originalgetreu her. Es genügt, an den Ledergürtel zu denken, der mit Pfauenfedern bestickt wird und die traditionelle Tracht der Männer vervollständigt. Es ist kein Zufall, wenn die typische Tracht des Sarntals zu den am meisten geschätzten der Gegend gehört.

Die Liebe und der Respekt für die Traditionen ist eng mit der Verarbeitung der Früchte der Erde verbunden. Genau in diesem Ort in Südtirol wird nämlich das ätherische Latschenkiefernöl Pinus sarenensi“ hergestellt, das dank seiner wohltuenden Wirkungen in der Sprache des Volkes auch „gesegnetes Öl” genannt wird.

Aber das Sarntaler Gebiet bietet auch zahlreiche Attraktionen für die Liebhaber von Kunst und Kultur. Es genügt, an die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu denken, die genau im Zentrum der Altstadt steht, oder die Burg Reineck, die über dem Dorf herrscht. Sicher einen Besuch verdienen auch die „Stoanernen Mandln“ (Steinmännchen) des Sarntals:

aufeinandergeschichtete Steine auf dem Gipfel des Schöneck, die von einer antiken Legende und einer mysteriösen Aura umgeben sind.

Alpenadvent im Sarntal

vom 29. November bis 23. Dezember 2024

Nur 30 Minuten von Bozen entfernt, können Sie den Weihnachtsmarkt im Sarntal, der auch als "Sarner Alpenadvent" bezeichnet wird, besuchen. Sie schlendern hier an 20 Holzbuden entlang, in denen Kunsthandwerker und Bauern aus der Region handgefertigte Erzeugnisse und Produkte aus eigener Herstellung anbieten: Holzobjekte, Jacken, Haushaltsgegenstände sowie Zweige und Düfte von der für diese Gegend Südtirols typischen Bergkiefer.

Dieses alljährliche, traditionelle Ereignis möchte dazu beitragen, dass Sie Besinnlichkeit und Ruhe neu entdecken, welche bedauerlicherweise zunehmend mehr aus unserem Leben verschwinden. Steigen Sie ein in eine romantische Pferdekutsche, besuchen Sie das Rohrerhaus, einen alten Hof aus dem 13. Jh., schauen Sie bei der Holzbearbeitung oder dem Krippenspiel zu.

Weihnachtlich dekorierte Straßen im Sarntal
Die Wärme des Feuers am Weihnachtsmarkt im Sarntal Die Kirche in Sarntal zur Weihnachtszeit
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Weitere Informationen unter:
Tourismusverein Sarntal
Tel.: +39 0471 623091 


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Die „Stoanernen Mandln“ im Sarntal und die mysteriöse Legende der Hexe „Pachlerzottl“

Das Sarntal, Ausflugsziel und Zentrum antiker Traditionen, ist auch für seine Stoanernen Mandln bekannt: aus Sandstein aufgeschichtete Säulen auf dem Gipfel der Hohen Reisch 2.003 Meter ü.d.M. Diese Formationen finden sich nicht selten im Hochgebirge und dienen oft als Wegweiser in hohen Lagen und werden von Wanderern oder Hirten bei der Rast errichtet. Aber die Eingravierungen im Felsen und die Werkzeuge aus Feuerstein, die in dem Gebiet gefunden wurden, machen diese „Stoanernen Mandln“ des Sarntals, deren Ursprünge mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Steinzeit zurückgehen, zu etwas Besonderem.

Im Winter, wenn dichter Nebel den Berggipfel verdeckt, scheinen die Stoanernen Mandln von einer mysteriösen Atmosphäre umgeben, die die Erinnerung an antike Geschichten und Legenden aufsteigen lässt. Es wird erzählt, dass der Teufel sich an diesem Ort zusammen mit den Hexen traf, um Kannibalismus zu betreiben und Orgien zu feiern oder um gewaltige Unwetter auszulösen. Auch die Hexe „Pachlerzottl“, die bekannteste Hexe des Sarntals, trieb sich gewöhnlich in dieser Gegend herum.

Die Geschichte der Hexe Pachlerzottl gehört in Wirklichkeit einer traurigen Erinnerung an. Ihr wahrer Name war Barbara Pachlerin, eine im Jahr 1540 lebendig verbrannte Frau, die der Hexerei angeklagt worden war. Die Bewohner von Auen verdächtigten Barbara schon als Kind, eine Hexe zu sein, ebenso wie ihre Schwester und Mutter. Aus diesem Grund verlässt sie nach ihrer Heirat mit dem Eigentümer des Hofes Pachler (Herr Kunz) den Ort ihrer Kindheit und zieht nach Windlahn in der Hoffnung, in Frieden und weit weg von dem bösen Gerede leben zu können. Leider nähren der Neid der Nachbarn und die eigenartigen Angewohnheiten des Kindes auch in dem neuen Wohnort Verdächtigungen. Barbara wird sogar beschuldigt, den Tod eines Kindes verursacht zu haben, das schwer erkrankt war und das Barbara selbst mit großer Liebe aufgezogen und gepflegt hatte. Von den Blicken der Leute und der Unmöglichkeit einer Verteidigung gequält, beginnt Barbara ein einsames Leben zu führen, bei dem sie manchmal herumstreift, ohne auf ihr unordentliches Äußeres zu achten. Bald holt sie sich den Spottnamen „Pachlerzottl“ ein. Bald erfahren die Behörden von diesem seltsamen Mädchen, das in den Turm von Schloss Reineck eingesperrt wird, wo sie zahllose Folterungen erleiden muss. Am 28. August 1540 wird Barbara zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Erst im 20. Jahrhundert erhält sie dann den Beinamen Hexe „Pachlerzottl“.

 

Die Sarner Latschenkiefer und ihr ätherisches Öl

Die Sarner Latschenkiefer Pinus Sarenensi“ ist eine seit der Antike verwendete Heilpflanze, deren wohltuenden Wirkungen für den Geist und den Körper noch heute geschätzt werden. Ihr intensiver balsamischer Duft und ihre harzige Beschaffenheit ergeben ein vitales und energiereiches Öl, das einen umfangreichen Einsatz bei der Körperpflege findet.

Die Qualität des Bodens und die Sonnenlage des Sarntals gehören zu den wichtigsten Eigenschaften für den Anbau der Latschenkiefer. Für die Herstellung des Öls ist die Destillation notwendig, die gemäß alten traditionellen Methoden erfolgt. Eine lange, von Generation auf Generation überlieferte Tradition, die noch heute die wertvollsten Öle dieser Gegend erzeugt. Die Ernte der Kiefernadeln (für nur einen Liter Öl sind mindestens 250 kg nötig) folgt eine geduldige und von Hand ausgeführte Arbeit, die das Leben von einst zurückruft.

Das frische und balsamische Latschenkiefernöl des Sarntals erinnert in seinem Duft auch an das Holz und das Harz und findet einen umfangreichen Einsatz in Wellnesscentern. Es wird besonders zur Anregung des Zellgewebes und zur Schaffung einer beruhigenden Wirkung für die Haut verwendet.

 

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