Mals, der Hauptort des Obervinschgaus

Das auf 1.050 m ü. M. gelegene Mals ist eine etwa 5.000 Einwohner starke Gemeinde im Obervinschgau. Sie besteht aus den Fraktionen Burgeis, Prämajur-Amberg, Matsch, Laatsch, Schleis, Schlinig, Tartsch und Planeil, die bis 1927 voll und ganz autonom waren. Mals ist heute die größte Gemeinde des Vinschgaus und nach Sarntal und Schnals die drittgrößte Gemeinde der Provinz Bozen. Früher hieß Mals das „Dorf der sieben Türme“. Leider blieben über die Jahrhunderte nur fünf davon erhalten.

Mals in Vinschgau

Der Fröhlichsturm, einer dieser Türme, gehörte zur aus dem 12. Jh. stammenden Fröhlichsburg. Diese Burg findet nur selten urkundlich Erwähnung. Ein von Bianca Maria Sforza während einer Reise von Innsbruck nach Mailand geführtes Tagebuch beschreibt die Burg als einen Ort des Luxus, mit vielen Tiroler Stuben.

Unter den kunsthistorischen Schätzen in Mals, die heute noch besichtigt werden können sind vor allem die aus dem 12. Jh. stammende Benediktinerabtei Marienberg mit ihrer an Fresken reichen Krypta und die St. Benediktskirche aus dem 8. Jh. mit ihren drei Nischen zu nennen, in deren mittlerer Christus flankiert von zwei Engeln, rechts Papst Gregor der Große und links der Hl. Stephan dargestellt sind.

Ein besonderes Kuriosum findet man in der Gemeinde Mals, genauer gesagt in Planeil (1.600 m ü. M.) vor: Wegen seiner unmittelbaren Nähe zum Gipfel der Spitzige Lun geht die Sonne im Ort zweimal auf und unter, weil sie sich hinter der hohen Bergspitze versteckt. Bedauerlicherweise kam der Ort, einer der typischsten dieser Gegend, mehrfach durch Brände zu Schaden. Seine heutige Gestalt spiegelt nur teilweise die ursprüngliche Architektur wider.

 

Finde andere interessante Dinge in dieser Zone:

Die St. Benediktskirche in Mals im Vinschgau

Die St. Benediktskirche in Mals im Vinschgau stammt aus der Zeit Karls des Großen, etwa aus dem Jahr 800. Sie hat einen rechteckigen Grundriss mit drei Nischen. Nur die Apsiswand und die Nordwand stammen aus der Karolingerzeit. Die mittlere Nische zeigt Jesus, flankiert von zwei Engeln, die rechte Papst Gregor den Großen und die linke den Hl. Stephan. Rechts von der mittleren Nische sind der Bischof von Chur, links ein karolingischer Würdenträger dargestellt. Dieser Würdenträger war vermutlich eine wichtige örtliche Persönlichkeit, wie das vertikale Schwert vor der Brust andeutet.

Einige Freskenfragmente an der Nordwand deuten darauf hin, dass ursprünglich ein guter Teil der Kirche ausgemalt war. Noch heute kann man einige Darstellungen von Pauli Bekehrung und einige Szenen aus dem Leben des Hl. Benedikt erkennen. Die Apsiswand war früher mit sieben kleinen Stucksäulen verziert, von denen nur noch Fragmente erhalten sind. Vermutlich war der Boden der Apsis erhöht und vom Chor durch Marmorsäulen und Gitter getrennt. Eines der Gitter ist noch erhalten und befindet sich im Innenraum der Kirche.

Während der Herrschaft Josephs II. wurde die Kirche entweiht und als Lager benutzt. Erst im 20. Jh. wurde sie wiederentdeckt und erhielt erneut ihre ursprüngliche Funktion.

 

Hier eine Liste der tematisch passenden Artikel:

Das Benediktinerstift Marienberg in Mals

Das Benediktienerstift Marienberg befindet sich in Mals, im Vinschgau, und wurde im 12. Jahrhundert von den Adligen von Tarasp erbaut. Einige architektonische Elemente aus dieser Zeit sind heute noch sichtbar, wie die Krypta, die Darstellung der Engel und das Portal der Kirche. Ende des 16. Jahrhunderts drohte die Schließung des Klosters, aber der Papst und die Tiroler Herrscher sorgten dafür, dass es erhalten blieb.

Im 17. Jahrhundert erhielt das Kloster einen neuen Glanz: Die Zahl der Mönche wuchs und 1724 wurde von ihnen in Meran ein humanistisches Gymnasium gegründet. 1807 wurde die Abtei erneut schwer getroffen: Die Mönche wurden von den Bayern vertrieben, die wertvolle Gegenstände aus dem Kloster, der Kirche, dem Archiv und der Bibliothek stahlen.

Jahrhundertelang war das Kloster ein wichtiges geistliches und kulturelles Zentrum des Obervinschgaus und ist auch heute noch ein Bezugspunkt für viele Menschen.

Die Geschichte der Krypta

Die Krypta des Klosters ist sicherlich von größtem historisch-künstlerischem Wert. Sie wurde 1160 vom seligen Adalgott, dem Bischof von Chur, geweiht und als Raum für das Chorgebet und die Feier der Heiligen Messe genutzt. Nach den Renovierungsarbeiten von 1643 wurde sie als Grabstätte für die Mönche genutzt. Erst 1980 wurden die Gräber entfernt, um die antiken Fresken ans Licht zu bringen. Sie gehören zu den exklusivsten Beispielen romanischer Kunst im Alpenraum. Sie werden nicht nur von der künstlerischen Qualität der Werke beeindruckt sein, sondern auch von ihrer Spiritualität.

Die Krypta kann man besuchen:

  • Von Mai bis August, um 10.30 Uhr auf Deutsch und um 11 Uhr auf Italienisch;
  • Von Juni bis Ende Oktober, von Montag bis Samstag um 17.30 Uhr während der Vesperfeier.

Das Museum "Ora et Labora": Veranstaltungen und Ausstellungen

Im Benediktinerstift Marienberg können Sie das 2007 eröffnete Museum "Ora et Labora" besuchen. Das Gebäude ist noch heute von alten Mauern umgeben, die einen besonderen Kontrast zwischen der ursprünglichen Struktur und dem modernen Stil der Möbel bilden. Filme und Gegenstände erzählen Ihnen von der typischen Lebensweise der Benediktiner. Alte Uhren erinnern an die Stundenliturgie, die Gebete zu bestimmten Tageszeiten; Gegenstände aus der Erziehung, Seelenpflege und des Handwerks führen Sie stattdessen in den Alltag des Klosters. Außerdem gibt es zahlreiche Ausstellungshallen, die für Veranstaltungen und Wechselausstellungen reserviert sind.

In der Benediktinerabtei Marienberg gibt es einen kleinen Shop, in dem Sie Bücher und Produkte aus Landwirtschaft und lokalem Handwerk kaufen können.

Um Veranstaltungen und Neuigkeiten zu entdecken, können Sie hier klicken.

Das Kloster besuchen: Sich eine Pause gönnen

Touristen, die eine Zeit der Besinnung in Abgeschiedenheit verbringen möchten, können in den Zimmern des Klosters mit privaten Badezimmern und einer gemeinsamen Küche für die von Mittag - und Abendessen übernachten. Das Frühstück ist im Preis inbegriffen. Das Kloster Marienberg entführt Sie vom Alltag und gibt Ihnen den spirituellen und mentalen Frieden, den Sie suchen. Sie können sich entspannen und erholen, während Sie die Stille um dieses Klosters im Vinschgau erleben.

Entdecken Sie die das Kloster Marienberg im Vinschgau!

Service und Multimedia:
Events, die du nicht verpassen solltest:
Finde dein Hotel

Ein besonderes Geschenk für Sie: Eine Broschüre mit 5 Orten, die man gesehen haben muss!

Abonnieren Sie unseren Newsletter.

Gesetzesverordnunung