Aktivitäten am Kronplatz bei Olang im Pustertal zwischen Valdaora und Bruneck.

Olang: Zwischen Kalk und Heilquellen – eine Vergangenheit voller Geschichte

Der Reiz von Olang liegt nicht nur in der Landschaft. Dieser Ort im Pustertal, heute für Tourismus und Wanderungen bekannt, blickt auf eine arbeitsreiche Vergangenheit zurück, die von zwei prägenden Aktivitäten bestimmt wurde: den Kalköfen und den Schwefelheilquellen. Zwei Tätigkeiten, tief verwurzelt im Gebiet, die noch heute vom Leben und Erfindungsgeist früherer Generationen erzählen.

Die Kalköfen entlang des Furkelbachs

Bis in die 1960er Jahre war Olang berühmt für die Herstellung von hochwertigem Kalk, der weit über die lokalen Grenzen hinaus geschätzt wurde. Die Produktion war aufwendig und erforderte mehrere Tage Vorbereitung: Eine Ofenfüllung bedeutete eine Woche Arbeit, unterstützt von 8 bis 9 Männern und Pferden, die das weiße Gestein aus den Bächen Furcia und Langtal heranschafften. Nach einer einwöchigen Brennzeit mit über 100 Kubikmetern Holz war der Kalk einsatzbereit.

Die sieben aktiven Öfen befanden sich entlang des Furkelbachs, von Mülbach bis Pervalle – ihre Überreste sind noch heute sichtbar und zeugen von einem alten, mühsamen Handwerk, das einst die lokale Wirtschaft trug.

Die Schwefelbäder Pervalle: Wohlbefinden in den Bergen

Auf 1311 m ü. M. gelegen, nutzen die Pervalle-Bäder eine Schwefelquelle, die bereits den Römern bekannt war. Überreste von Badewannen und Weihgaben belegen die historische Bedeutung dieses Ortes. Das heilkräftige Wasser wurde (und wird) zur Linderung von Rheuma, Hautkrankheiten, Atemwegserkrankungen und gynäkologischen Beschwerden eingesetzt.

Nach einem längeren Stillstand wurde das alte Badehaus im Jahr 1980 von der Familie Pörnbacher renoviert und in ein Hotel umgewandelt. Seit 2002 wird das heilende Wasser auch wieder therapeutisch genutzt – die ursprüngliche Bestimmung des Ortes lebt weiter.

Die Bäder Bad Schartl: Eine private Erinnerung

Auf halbem Weg zwischen Olang und Reischach lag ein weiteres Thermalzentrum: die Bäder Bad Schartl. Bis in die 1950er Jahre waren sie ein beliebter Ort für Menschen mit Haut- oder Magenproblemen. Heute ist das Gebäude in Privatbesitz und nicht zugänglich, doch in der kollektiven Erinnerung bleibt es ein geschätzter Rückzugsort, eingebettet in die Stille der Wälder.

Olang bewahrt mit Zurückhaltung ein Erbe aus Arbeit, Fürsorge und Tradition, das in alten Kalköfen und Heilquellen weiterlebt – Orte, die auch heute noch das Herz der Besucher berühren. Eine Zeitreise zwischen Natur und Erinnerung.

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