Typische Südtiroler Vorspeisen: Eine Reise in die Aromen der Berge

Südtiroler Vorspeisen verkörpern die Essenz der Bergküche – mit ehrlichen Zutaten und authentischem Geschmack. Jedes Gericht erzählt von einer Region, in der sich die Qualität lokaler Produkte wie geräucherter Speck und Almkäse mit der Einfachheit bäuerlicher Rezepte verbindet. Sie sind der perfekte Auftakt für ein genussvolles Essen – begleitet von knusprigem Roggenbrot und einem guten Glas Südtiroler Wein.

Typische Vorspeisen aus Südtirol

Speck- und Käsebrett aus Südtirol

Speck- und Almkäsebrett

Das Speckbrettl ist eine der bekanntesten Vorspeisen Südtirols. Es steht für die bäuerlich-alpine Tradition und bringt typische Produkte der Region auf den Tisch – allen voran der Südtiroler Speck g.g.A., luftgetrocknet und mild geräuchert. Ergänzt wird er durch Kaminwurzen, würzige Räuchersalami, sowie durch Almkäse wie Graukäse oder Bergkäse, beide intensiv im Geschmack.

Dazu passt Schüttelbrot, das typisch knusprige Roggenbrot aus Südtirol – gerne serviert mit Meerrettich, Essiggurken und Mostarda für ein harmonisches Aromenspiel.

Knusprige Kartoffelpuffer auf rustikalem Holz

Tiroler Rösti (Kartoffelpuffer)

Diese Kartoffelfrittelle – bekannt als Tiroler Rösti – unterscheiden sich vom Schweizer Rösti durch die Zugabe von Speck, Zwiebeln oder Almkäse. Goldbraun gebraten und außen schön knusprig, werden sie traditionell mit Sauerrahm und Räucherlachs serviert – ein herrlicher Kontrast zwischen cremig und würzig.


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Zutaten (für 4 Personen)

  • 500 g Kartoffeln (vorzugsweise festkochend)
  • 1 kleine Zwiebel (optional, fein gehackt)
  • 50 g Südtiroler Speck (optional, in Streifen geschnitten)
  • 2 EL Mehl (für bessere Bindung)
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Butter oder Öl zum Braten

Zum Servieren:

  • Sauerrahm
  • Räucherlachs
  • Frischer Schnittlauch

Zubereitung

Die rohen Kartoffeln grob reiben, dann in einem Küchentuch gut ausdrücken, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen – so werden die Rösti besonders knusprig. In einer Schüssel mit Zwiebel, Speck, Mehl, Ei, Salz und Pfeffer vermengen. Etwas Butter oder Öl in einer Pfanne erhitzen und den Teig portionsweise hineinsetzen, leicht flach drücken (ca. 10 cm Durchmesser). Bei mittlerer Hitze 4–5 Minuten pro Seite braten, bis sie goldbraun und knusprig sind. Auf einem Teller mit Sauerrahm, Räucherlachs und frischem Schnittlauch servieren.

Frischer, fein geschnittener Weißkohl auf einem Holzbrett

Krautsalat

Krautsalat wird in Südtirol gerne als Beilage zu Knödeln, Speck, Braten oder Würsteln serviert – eignet sich aber auch hervorragend als leichte Vorspeise. Fein geschnittener Weißkohl wird mit Apfelessig, Kümmel und Öl mariniert. Für mehr Geschmack sorgen gerösteter Speck oder gedünstete Zwiebeln, die dem Ganzen eine rustikale Note verleihen.


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Zutaten (für 4 Personen)

  • ½ Kopf Weißkohl
  • 2 EL Apfelessig
  • 3 EL Olivenöl oder Pflanzenöl
  • ½ TL Kümmel (ganz oder gemahlen)
  • 1 TL Zucker (optional, zum Abrunden)
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Optional zum Verfeinern:

  • 50 g Südtiroler Speck (in Streifen und knusprig gebraten)
  • ½ kleine Zwiebel (gehackt und in Butter angebraten)
  • Frischer Schnittlauch (zum Garnieren)

Zubereitung

Den Weißkohl sehr fein schneiden (mit Messer oder Hobel). In eine Schüssel geben, mit Salz und Apfelessig bestreuen und einige Minuten mit den Händen durchkneten – das macht ihn zarter. Dann mit Öl, Kümmel, Zucker (wenn verwendet) und Pfeffer vermengen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Wer möchte, gibt Speck, Zwiebeln und frischen Schnittlauch hinzu. Passt hervorragend zu Fleischgerichten, Knödeln oder Speckplatten.

Cremiger Tiroler Kartoffelsalat mit Sellerie und roten Zwiebeln

Tiroler Kartoffelsalat

Tiroler Kartoffelsalat ist einfach und aromatisch – perfekt zu Speck, Würsteln, Schnitzel oder Braten. Im Unterschied zu klassischen Varianten wird er mit einem warmen Dressing aus Brühe, Apfelessig und Senf verfeinert, das die natürliche Süße der Kartoffeln betont. Geröstete Zwiebeln und knuspriger Speck machen ihn besonders würzig.


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Zutaten (für 4 Personen)

  • 600 g festkochende Kartoffeln
  • 1 kleine Zwiebel (fein gehackt)
  • 100 ml Fleisch- oder Gemüsebrühe
  • 3 EL Apfelessig
  • 1 TL süßer oder mittelscharfer Senf
  • 3 EL Olivenöl oder Pflanzenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Optional zum Verfeinern:

  • 50 g Südtiroler Speck (gewürfelt und angebraten)
  • 1 EL frischer Schnittlauch (zum Garnieren)

Zubereitung

Kartoffeln mit Schale in Salzwasser ca. 20–25 Minuten kochen, abgießen, abkühlen lassen, schälen und in dicke Scheiben oder Würfel schneiden. Zwiebel in etwas Öl glasig braten, dann Brühe, Essig und Senf zugeben und gut verrühren. Die warme Marinade über die lauwarmen Kartoffeln gießen und vorsichtig vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Belieben mit Speck und frischem Schnittlauch verfeinern. Lauwarm oder bei Zimmertemperatur servieren.

Geräuchertes Hirsch- oder Rindfleisch mit Rucola, Gewürzen und Käse

Carpaccio vom Hirsch oder geräuchertem Rind

Carpaccio vom Hirsch oder geräuchertem Rind ist eine typische Vorspeise aus Südtirol, wo die Tradition des Räucherns und Marinierens tief verankert ist. Feine Fleischscheiben werden mit Olivenöl, Almkäse und zerdrückten Wacholderbeeren serviert – ein feines, leicht wildes Aroma für Liebhaber authentischer Bergküche.


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Zutaten (für 4 Personen)

Für das Carpaccio:

  • 200 g geräuchertes Hirsch- oder Rindfleisch (dünn aufgeschnitten)
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Zitronensaft oder Apfelessig
  • 4 zerdrückte Wacholderbeeren
  • Almkäse- oder Parmesanspäne
  • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Salz nach Geschmack

Zum Servieren:

  • Roggenbrot (Schüttelbrot)
  • Frisch geriebener Meerrettich
  • Rucola oder gemischter Salat

Zubereitung

Die dünnen Fleischscheiben leicht überlappend auf einem Teller anrichten. In einer Schale Olivenöl und Zitronensaft oder Essig verrühren, Wacholderbeeren und etwas Salz und Pfeffer zugeben. Über das Fleisch träufeln und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Mit Käsespänen, frisch geriebenem Meerrettich und Roggenbrot oder Salat servieren.

Frittierte Teigtaschen mit Ricotta und Schnittlauch – Tirtlen aus Südtirol

Tirtlen

Tirtlen sind typische Südtiroler Teigtaschen aus dem Pustertal und dem Vinschgau. Es handelt sich um frittierte Scheiben aus Teig, gefüllt mit Spinat und Ricotta oder Sauerkraut. Außen knusprig, innen weich – ein Klassiker auf Almhütten und Weihnachtsmärkten, oft heiß serviert mit einem Glas Cider oder Weißwein.


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Zutaten (für ca. 10–12 Tirtlen)

Für den Teig:

  • 250 g Weizenmehl (Type 405)
  • 100 ml Milch
  • 1 Ei
  • 1 EL geschmolzene Butter
  • 1 Prise Salz
  • Pflanzenöl zum Frittieren

Für die Füllung – zwei Varianten:

Spinat-Ricotta-Füllung:

  • 200 g frischer oder tiefgekühlter Spinat (gut ausgedrückt)
  • 100 g Ricotta
  • 1 EL geriebener Parmesan
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Sauerkraut-Füllung:

  • 200 g gegartes Sauerkraut
  • 1 TL Kümmel
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten, elastischen Teig kneten, abdecken und 30 Minuten ruhen lassen. Für die Spinatfüllung: Spinat fein hacken, mit Ricotta, Parmesan und Gewürzen mischen. Für die Sauerkrautfüllung: gut abtropfen lassen, mit Kümmel und Gewürzen abschmecken. Den Teig dünn ausrollen und 8–10 cm große Kreise ausstechen. Jeweils 1 TL Füllung in die Mitte geben, mit einem zweiten Teigkreis bedecken und die Ränder gut andrücken. In heißem Öl bei ca. 170 °C goldbraun frittieren, auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß servieren.

Cremige Polenta mit gebratenen Waldpilzen und frischen Kräutern auf weißem Teller

Gebratene Pilze mit Polenta

Gebratene Pilze mit Polenta sind eine rustikale und aromatische Vorspeise. Die Kombination aus Steinpilzen und Pfifferlingen, in der Pfanne mit Butter, Knoblauch und Petersilie geschwenkt, bringt den Duft des Waldes auf den Teller. Serviert auf gegrillter oder cremiger Polenta – einfach unwiderstehlich.


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Zutaten (für 4 Personen)

Für die gebratenen Pilze:

  • 400 g frische Pilze (Steinpilze, Pfifferlinge oder gemischt)
  • 2 Knoblauchzehen (gehackt)
  • 2 EL Bergbutter
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL frische Petersilie (gehackt)
  • Salz und Pfeffer

Für die Polenta:

  • 250 g Maisgrieß (für Polenta)
  • 1 Liter Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1 Stück Butter (zum Verfeinern)

Zubereitung

Wasser mit Salz zum Kochen bringen, Maisgrieß langsam einrühren und unter Rühren ca. 40 Minuten köcheln (bzw. laut Packung bei Instant-Polenta). Am Ende ein Stück Butter unterrühren für extra Cremigkeit. Pilze mit einem feuchten Tuch säubern, große Stücke zerkleinern. In einer Pfanne Butter und Öl erhitzen, Knoblauch anbraten, Pilze zugeben und etwa 10 Minuten braten, bis sie goldbraun sind. Mit Salz, Pfeffer und Petersilie abschmecken.

  • Knusprige Variante: Polenta in eine Form geben, abkühlen lassen, in Scheiben schneiden und grillen.
  • Cremige Variante: Pilze direkt auf die heiße Polenta geben.

Zum Schluss mit etwas Olivenöl und optional Almkäsespänen verfeinern.

Ziegenkäse auf Blattsalat mit Nüssen und Croutons

Ziegenkäse auf Salat

Ziegenkäse auf Salat ist eine einfache, aber feine Vorspeise, die besonders auf höher gelegenen Höfen und Almhütten in Südtirol beliebt ist. Der Kontrast zwischen cremigem Ziegenkäse – frisch oder gereift – und knackigem, saisonalem Gemüse macht das Gericht aromatisch und leicht. Walnüsse, Honig und knusprige Croutons runden das Ganze ab – perfekt für einen delikaten Auftakt.


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Zutaten (für 4 Personen)

Für den Salat:

  • 100 g gemischte Blattsalate (z. B. Feldsalat, Rucola, Lollo Rosso)
  • 100 g Ziegenkäse (frisch oder gereift, in Scheiben oder Würfeln)
  • 30 g Walnüsse oder Haselnüsse (geröstet)
  • 1 roter Apfel oder Birne (optional, in dünne Scheiben geschnitten)
  • Croutons aus Roggenbrot oder Schüttelbrot

Für das Dressing:

  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Apfelessig oder Balsamico
  • 1 TL Bergblütenhonig
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Salat waschen, trocken schleudern und auf Tellern anrichten. Ziegenkäse, Nüsse und ggf. Apfel- oder Birnenscheiben darauf verteilen. Für das Dressing Öl, Essig, Honig, Salz und Pfeffer verrühren und über den Salat träufeln. Mit Croutons oder Schüttelbrot servieren – für einen aromatischen und knusprigen Start in das Menü.

Eine Reise durch Tradition und Geschmack

Südtiroler Vorspeisen sind mehr als nur der Auftakt eines Menüs – sie sind eine kulinarische Reise durch die Geschichte und Kultur dieser Region. Jedes Gericht erzählt von der engen Verbindung zwischen Menschen und Landschaft, von hochalpinen Weiden und Almen, vom Zusammenspiel alpiner Tradition und mitteleuropäischem Einfluss. Ob reichhaltige Speck- und Käsebretter, goldbraune Kartoffelrösti, würzige Salate oder fein geräucherte Spezialitäten – jeder Bissen lädt dazu ein, Südtirols echte Aromen zu entdecken.

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