Auf dem Grat des Maximilian-Klettersteigs – Kompletter Guide
Der Maximilian-Klettersteig zählt zu den aussichtsreichsten und zugleich anspruchsvolleren Klettersteigen im Schlerngebiet in Südtirol. Er verläuft entlang eines schmalen Felsgrats zwischen Roterdspitze und Rosszähnen und bietet beeindruckende Ausblicke auf Rosengarten, Langkofel, Latemar und die umliegenden Dolomiten. Die Tour kombiniert gesicherte Klettersteigpassagen mit freier Kletterei in ausgesetzten Bereichen – eine ideale Herausforderung für geübte Wanderer mit guter Kondition.
Mit rund 20 km Weglänge und 1.500 Höhenmetern ist sie eine vollständige Tagestour, die landschaftliche Highlights und sportliche Herausforderung perfekt verbindet.
- Zustieg: 4:30 h
- Klettersteig: 2:30 h
- Gesamtdauer: ca. 9 Stunden
- Höhenunterschied Klettersteig: 217 m
- Gesamter Höhenunterschied: ca. 1.500 m
- Länge: 20 km
- Schwierigkeitsgrad: schwer
Zustieg: von Weisslahnbad zur Bozner Hütte
Der Ausgangspunkt ist der Parkplatz Weisslahnbad in Tiers, erreichbar über Bozen und Blumau. Von hier folgt man dem Weg Nr. 2, der steil durch bewaldetes Gelände und über eine markante Rinne zur Tschafatschscharte führt. Anschließend hat man zwei Möglichkeiten: entweder weiter dem Weg Nr. 2 folgen oder auf den Weg Nr. 9 wechseln, der sich mit dem Weg Nr. 1 vereint und schließlich zur Bozner Hütte auf 2.450 m führt, ein idealer Ort für eine erste Rast.
Ab der Hütte geht es auf dem Weg Nr. 4 weiter, bis zum Abzweig CAI 4B, der in etwa 4:30 h Gehzeit zum Einstieg des Maximilian-Klettersteigs auf 2.560 m führt.
Die Klettersteigroute
Ab dem Einstieg folgt man dem Grat in Richtung Roterdspitze (2.655 m), die durch ein kleines Gipfelkreuz markiert ist, und steigt anschließend über den gegenüberliegenden Hang ab. Die Route wechselt zwischen gesicherten Abschnitten mit Drahtseilen und Passagen in freier Kletterei, oft ausgesetzt, aber technisch mäßig schwierig.
Nach einem ersten gesicherten Abstieg führt der Pfad über einen scharfen Grat weiter, bevor er eine geneigte Rampe erreicht, die wiederum mit Sicherungselementen versehen ist. Nach rund 40 Minuten gelangt man zu einem Sattel mit der Möglichkeit, über den Weg Nr. 4 direkt zur Tierser-Alpl-Hütte abzusteigen.
Wer die komplette Ferrata absolvieren möchte, folgt dem Grat weiter über ausgesetzte Felspartien und einen engen Kamin mit Kletterhilfe. Danach wechselt der Steig zwischen Auf- und Abstiegen in felsigem Gelände, bis ein markanter natürlicher Felsbogen erreicht ist.
Die Ferrata endet mit einem Abstieg über eine geröllige, nicht gesicherte Rinne, die zur Tierser-Alpl-Hütte auf 2.440 m führt – etwa 2 Stunden nach Einstieg in den Klettersteig.
Rückweg zum Ausgangspunkt
Der Rückweg erfolgt von der Tierser-Alpl-Hütte über den Weg Nr. 3, der durch das Tschamintal absteigt. Zunächst durchquert man das sogenannte Bärenloch, einen landschaftlich eindrucksvollen Abschnitt mit teils gesicherten Stellen, bevor man tiefer in den Wald eintaucht und zurück nach Weisslahnbad gelangt. Der Rückweg dauert etwa 2 Stunden und führt durch eine der urtümlichsten Ecken des Schlerngebiets.


Ratschläge von Wanderern
Viele Wanderer empfehlen, den Maximilianssteig von Westen nach Osten zu begehen, d.h. von der Bozner Hütte aus in Richtung Schutzhaus Rierser Alpl, um die anspruchsvolleren Abschnitte bergab zu bewältigen.
Diejenigen, die den Klettersteig schon einmal begangen haben, werden von den herrlichen Aussichten begeistert sein, auch wenn er für Neulinge vielleicht zu anspruchsvoll ist.
Die Tierser-Alpl-Hütte, eine Einkehrmöglichkeit am Ende des Klettersteigs, ist ein idealer Ort, um sich auszuruhen und die herrliche Landschaft vor dem Rückweg zu genießen.
Alles in allem ist der Klettersteig Maximilian eine ideale Wahl für erfahrene Wanderer, die auf der Suche nach Abenteuern zwischen den Graten der Dolomiten sind, umgeben von einer einzigartigen und majestätischen Landschaft.