Der De Luca-Innerkofler-Klettersteig am Paternkofel – Kompletter Guide
Der De-Luca–Innerkofler-Klettersteig zählt zu den faszinierendsten und geschichtsträchtigsten Routen in den Sextner Dolomiten. Er führt auf den Paternkofel und bietet spektakuläre Ausblicke auf die legendären Drei Zinnen sowie auf die umliegende Bergwelt. Der Steig wurde während des Ersten Weltkriegs angelegt und verläuft durch in den Fels gehauene Stollen, vorbei an alten Schützengräben und Postenstellungen – ein eindrucksvolles Erlebnis zwischen Natur, Historie und alpiner Herausforderung.
- Zustieg: 1:45 h
- Dauer des Klettersteigs: 1: 15 h
- Gesamtdauer: ca. 5 h
- Höhenunterschied im Klettersteig: 90 m
- Gesamter Höhenunterschied: 419 m
- Gesamtlänge: 10 km
- Schwierigkeitsgrad: mittel
Die Tour ist ideal für geübte Bergsteiger mit Klettersteigerfahrung, Trittsicherheit und solider Kondition.

Abschnitt 1: Anfahrt und Zustieg
Ausgangspunkt ist die Auronzo-Hütte (2.320 m), erreichbar über die mautpflichtige Panoramastraße ab Misurina.
Von dort wandert man auf dem Weg Nr. 101 in ca. 30 Minuten zur Lavaredo-Hütte (2.344 m) und steigt weiter auf zur Lavaredoscharte (2.454 m), einem der bekanntesten Aussichtspunkte der Dolomiten.
Eine kurze Querung führt hinunter zur Dreizinnenhütte (Rifugio Locatelli, 2.450 m), wo der Zugang zur Paternkofel-Stollen beginnt – ein rund 300 m langer, dunkler Felsstollen, für dessen Begehung einme Stirnlampe unverzichtbar ist.
Am Ende des Tunnels beginnt der versicherte Abschnitt: Zunächst horizontal, dann zunehmend steiler, führt der Steig entlang alter Kriegsspuren – vorbei an Gräben, Felsvorsprüngen und Postenstellungen. Die Route verläuft über gut gesicherte Felspassagen mit Drahtseilen und Eisenklammern bis zur Gamsstallscharte. Von hier kann man direkt zur Dreizinnenhütte absteigen oder den Gipfel des Paternkofels in Angriff nehmen.
Abschnitt 2: der Klettersteig und der Aufstieg zum Paternkofel
Wer weiter zum Gipfelkreuz des Paternkofels (2.744 m) will, folgt einem ansteigenden Felsband in gestufter, aber ungesicherter Kletterei. Ein letzter kurzer Aufschwung führt über festen Fels auf den aussichtsreichen Gipfel.
Oben erwartet Sie ein 360°-Panorama auf die Drei Zinnen, die Sextner Sonnenuhr, den Zwölferkofel und die Croda dei Toni – ein unvergesslicher Ausblick inmitten der Dolomiten.
Nützliche Tipps und Hinweise zur Tour
Erforderliche Erfahrung:
Die De-Luca–Innerkofler-Ferrata ist nichts für Einsteiger. Die teils ausgesetzten Passagen, engen Tunnel und Länge der Tour erfordern Erfahrung im Umgang mit Klettersteigen. Wer unsicher ist, sollte mit einem alpinen Bergführer oder erfahrenen Partner unterwegs sein.
Beste Startzeit:
In der Hauptsaison ist das Gebiet rund um die Drei Zinnen stark frequentiert, und der Parkplatz an der Auronzo-Hütte ist schnell voll.
Ein früher Start (vor 8:00 Uhr) wird dringend empfohlen – für mehr Ruhe, freie Parkplätze und weniger Betrieb am Steig.
Ausrüstung:
Neben der üblichen Klettersteigausrüstung (Helm, Gurt, Set mit Falldämpfer, Handschuhe) ist eine Stirnlampe für die Galerie Pflicht.
Festes Schuhwerk mit gutem Grip ist für die felsigen und oft feuchten Abschnitte unerlässlich.