Schloss Rechtenthal: Neugotischer Charme und neue Aufgaben im Herzen von Tramin

Auf dem Weg von Tramin nach Sella, eingebettet in die Weinberge, die die Landschaft durchziehen, erhebt sich ein elegantes, hellgelbes Gebäude mit Türmen und Zinnen: Schloss Rechtenthal. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine mittelalterliche Burg, liebevoll restauriert – tatsächlich stammt dieser herrschaftliche Bau jedoch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Errichtet wurde das Schloss vom Kalterer Baron Franz S. von Unterrichter als Geschenk für seinen Sohn Otto. Das Gebäude, ganz im romantisch-neugotischen Stil gehalten, besteht aus einem in mehrere Trakte gegliederten Wohnbereich, zwei zinnenbewehrten Türmen und einer umlaufenden Mauer, die seine Eleganz und Wehrhaftigkeit unterstreicht.

Ein Herrenhaus mit wechselvoller Geschichte

Über Generationen blieb Schloss Rechtenthal im Besitz der Familie Unterrichter, bis es durch Heirat an einen deutschen Adligen überging. Doch 1920 wurde dieser vom italienischen Staat enteignet, und das Schloss erhielt eine völlig neue Bestimmung: zunächst als Altenheim, später als Wohnanlage mit Sozialwohnungen.

Glücklicherweise wurde in den folgenden Jahrzehnten eine sorgfältige Restaurierung in die Wege geleitet, und Schloss Rechtenthal konnte zu neuem Glanz finden. Seit 1998 beherbergt es die Fortbildungsakademie für Lehrkräfte der deutschen Schulen Südtirols und hat sich damit zu einem wichtigen Zentrum der beruflichen Weiterbildung entwickelt.

In kursfreien Zeiten öffnen sich die Säle des Schlosses für kulturelle Veranstaltungen – darunter das renommierte Gewürztraminer-Symposium, das Fachleute und Liebhaber aus ganz Europa anzieht.

Heute ist Schloss Rechtenthal ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein historischer Adelssitz zu neuem Leben erweckt werden kann – mit kultureller Relevanz und inmitten der bezaubernden Kulisse der Südtiroler Weinstraße.