Schloss Fischburg: Das Schloss der Fischteiche
Zwischen den Wäldern und den majestätischen Gipfeln des Grödnertals, hoch oben auf einer Anhöhe über dem Grödnerbach, thront das eindrucksvolle Schloss Fischburg. Oft einfach als „Fischburg“ bezeichnet, zählt es zu den faszinierendsten historischen Bauwerken zwischen den Orten Wolkenstein und St. Christina.
Ein Renaissanceschloss mit mittelalterlichem Flair
Das Schloss wurde 1622 von Engelhard Dietrich von Wolkenstein-Trostburg in Auftrag gegeben – einem Mitglied einer der bedeutendsten Adelsfamilien Tirols – und die Bauarbeiten wurden 1641 abgeschlossen.
Ursprünglich als Sommer- und Jagdresidenz konzipiert, besticht das Schloss durch seine massive, wehrhafte Architektur, die an mittelalterliche Burgen erinnert, obwohl es sich um ein Bauwerk der Renaissance handelt.
Der Beiname „Fischburg“ geht auf die Überlieferung zurück, dass sich in der Umgebung einst künstliche Teiche befanden, die von den adeligen Besitzern zur Fischzucht genutzt wurden. Diese Gewässer, heute nicht mehr vorhanden, verliehen der Anlage einst zusätzlichen Glanz und boten Raum für Erholung.

Öffentliche Funktion und wechselvolle Geschichte
Mehr als ein Jahrhundert lang erfüllte Schloss Fischburg auch eine wichtige institutionelle Rolle: Bis Ende des 18. Jahrhunderts beherbergte es das Gericht von Wolkenstein und wurde so zum zentralen Anlaufpunkt für das gesamte Tal. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen verlor das Gebäude jedoch an Bedeutung und geriet in Vergessenheit.
1826 ließ die Familie Wolkenstein-Trostburg zahlreiche Besitztümer versteigern, darunter eine Sammlung von Jagdwaffen, die heute als historisch besonders wertvoll gelten. 1841 wurde das Schloss den Gemeinden Wolkenstein und St. Christina übergeben, um dort Bedürftige und ältere Menschen unterzubringen.
1926 erwarb der Baron Franchetti aus Venedig das Schloss, ließ es restaurieren und nutzte es fortan als Sommerresidenz. Bis heute befindet sich Schloss Fischburg im Besitz des Barons und ist daher nicht öffentlich zugänglich.
Auch wenn der Zugang verwehrt bleibt, übt Schloss Fischburg bis heute eine stille, aber eindrucksvolle Faszination auf alle aus, die es zwischen Wäldern und Berghängen im Grödnertal erblicken. Ein stilles Symbol, das beweist, wie lebendig Vergangenheit sein kann.