Die Fahrradstrecke Toblach – Cortina:
Eine Reise durch die Dolomiten und ihre historische Erinnerung
Der Radweg Toblach - Cortina ist eine außergewöhnliche Strecke von etwa 33 Kilometern, die durch einige der faszinierendsten Landschaften der Dolomiten führt. Sie folgt dem Verlauf einer alten Eisenbahnstrecke, die während des Ersten Weltkriegs errichtet wurde, und bietet Radfahrern ein einzigartiges Erlebnis in engem Kontakt mit der Natur, der Geschichte und der Kultur dieser Region.
- Abfahrt: Toblach (1.240 m)
- Ankunft: Cortina d'Ampezzo (1.211 m)
- Länge: 33 km
- Höhenunterschied: ca. 300 m
- Durchschnittliche Dauer: 3 h
- Schwierigkeitsgrad: leicht
Die Strecke, die in Toblach im Hochpustertal beginnt und bis ins bekannte Cortina d'Ampezzo führt, ist in etwa drei Stunden zu bewältigen und auch für Familien geeignet. Von den Ufern des Toblacher Sees bis zum Gemärkpass (auch „Im Gemärk“ genannt) und hinunter nach Cortina sind die Ausblicke auf die Sextner und Ampezzaner Dolomiten, die Drei Zinnen in der Ferne und die Alpenseen ein Muss.

Von Toblach zum Dürrensee: das Tor zu den Dolomiten
Ausgangspunkt des Radweges ist der Bahnhof von Toblach auf einer Höhe von 1.240 Metern. Von hier aus geht es in Richtung Süden, zunächst auf einer asphaltierten Strecke, dann auf Schotterwegen entlang des Flusses Rienz. In wenigen Minuten erreicht man den Toblacher See (1.176 m), der inmitten der Natur liegt.
In nur wenigen Minuten erreicht man den Toblacher See (1.176 m), der am Eingang des Landrotals liegt. Auf der kristallklaren Oberfläche des Sees spiegeln sich die umliegenden Gipfel und bieten einen ersten, spannenden Kontakt mit der alpinen Atmosphäre.
Wenn man dem Verlauf der ehemaligen Bahnstrecke weiter folgt, begegnet man bedeutenden historischen Stätten wie den Schmelzöfen am Klauskofel, die vor Jahrhunderten für die Erzverarbeitung genutzt wurden, und dem Kriegerfriedhof, auf dem die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ruhen. Mit zunehmender Strecke bereichert der Anblick der Drei Zinnen von Lavaredo, die zwar in der Ferne liegen und mitunter in Dunst gehüllt sind, das Erlebnis. Kurz darauf stößt man auf den Lago di Landro (Dürrensee, 1.406 m), ein weiteres Gewässer, das von imposanten Gipfeln wie dem Monte Cristallo eingerahmt wird, dessen Felswände sich in den ruhigen Wassern des Sees spiegeln.
Von Landro nach Cimabanche (Gemärk): Erinnerung und unberührte Natur
Nachdem man den Landrosee umfahren hat, führt der Radweg weiter nach Schluderbach. Dieser Abschnitt, der ruhiger und weiter von der Straße entfernt ist, vermittelt das Gefühl, in eine wilde und authentische Natur einzutauchen. Die Route durchquert Umgebungen, die zu gleich drei Naturparks gehören: links der Naturpark der Drei Zinnen, rechts der Naturpark Fanes-Senes-Prags und, weiter südlich, der Naturpark der Ampezzaner Dolomiten. Diese Schutzgebiete beherbergen eine reiche Artenvielfalt, Alpenseen, Felswände und ausgedehnte Wälder.
Nach der Überwindung des geringen Höhenunterschieds von etwa 300 Metern erreichen wir den Gemärkpass (1.529 m), den höchsten Punkt der gesamten Strecke. Hier weicht Südtirol dem Veneto, und mit dem Wechsel der Region ändert sich auch der Sprachkontext, von Deutsch zu Ladinisch. Die Geschichte der alten Bahnlinie ist deutlich spürbar: Viadukte, in den Fels gehauene Tunnel und alte, verlassene Bahnhöfe erinnern an die Vergangenheit des Transits und der Kommunikation zwischen diesen Bergen, die einst ein Ort der Grenzen und Auseinandersetzungen waren.
Von Cimabanche nach Cortina: die Umarmung des Ampezzaner Beckens
Auf dem höchsten Punkt angekommen, beginnt die Straße sanft abzufallen. Nun ändert sich das Panorama: Die Ampezzaner Dolomiten werden immer dominanter, und der meist unbefestigte Weg windet sich durch Tunnel und enge Schluchten. Die Atmosphäre gleicht einer Reise in die Vergangenheit, wo sich die wilde Natur mit den Spuren der alten, 1964 stillgelegten Bahnlinie vermischt.
Vor dem Ortseingang von Cortina wird der Radweg wieder asphaltiert, und die Landschaft öffnet sich zum Talkessel der ehemaligen Olympiastadt. Cortina d'Ampezzo, das auf einer Höhe von 1.211 Metern liegt, empfängt den Besucher mit seinen schicken Geschäften, Restaurants und Cafés. Ein Zwischenstopp auf der berühmten Shoppingmeile „Corso Italia“ ist ein Muss, um gut zu essen, zu entspannen und vielleicht ein wenig zu shoppen. Von hier aus kann man mit dem Bus zurück nach Toblach fahren und das Rad gegen einen kleinen Aufpreis aufladen oder die gleiche wunderschöne Strecke in umgekehrter Richtung zurückfahren und noch einmal das Dolomitenpanorama genießen.