Radweg Brenner - Bozen

Der Brenner–Bozen-Radweg führt auf rund 100 Kilometern durch das malerische Eisacktal: von der österreichischen Grenze bis in die lebendige Landeshauptstadt Südtirols. Die Strecke bildet den Auftakt der „Ciclovia del Sole“, einer Vision der italienischen Radfahrervereinigung FIAB: eine durchgängige Radroute von den Alpen bis nach Süditalien – im Zeichen des nachhaltigen Reisens.

Die Route verläuft größtenteils bergab und folgt dem Lauf des Eisack. Dank der geringen Steigung und der guten Infrastruktur eignet sie sich ideal für Familien, Genussradler und alle, die das Südtiroler Tal entspannt auf zwei Rädern erleben möchten. Unterwegs bieten Bahnhöfe an zentralen Punkten die Möglichkeit, einzelne Etappen flexibel zu planen.

Die beste Reisezeit liegt zwischen April und Oktober, wenn milde Temperaturen und blühende Landschaften das Erlebnis abrunden. Nachfolgend ist die Strecke in drei Etappen gegliedert – mit Tipps zu Natur, Geschichte und kulturellen Highlights entlang des Weges.

Fahrrad- und Fußgängerbrücke in Bozen mit Museion

Vom Brenner nach Sterzing: Einstieg ins Eisacktal

Die erste Etappe des Brenner–Bozen-Radwegs beginnt am Brennerpass (1.370 m), der bequem per Bahn – etwa ab Bozen oder Verona – erreichbar ist. Einst lebhafter Grenzpunkt, zeigt sich das Gebiet heute ruhiger. Die Route verläuft anfänglich mit leichter Neigung bergab und begleitet die Autobahn – was das Panorama gelegentlich trüben kann, der imposanten Alpenkulisse jedoch keinen Abbruch tut. Kurze Pausen laden dazu ein, Hände zu lockern, Bremsen zu prüfen und die Aussicht zu genießen.

Nach etwa zehn Kilometern erreicht man Gossensaß, ein kleines, typisch alpines Dorf, eingebettet zwischen Berghängen. Von hier führt der Radweg weiter nach Sterzing, einer charmanten Stadt auf knapp 1.000 Metern Höhe. Bereits die Einfahrt durch den markanten Zwölferturm – dem Wahrzeichen der Stadt – vermittelt ein besonderes Flair. In den historischen Gassen laden Konditoreien und Cafés zu einem genussvollen Zwischenstopp ein, bevor es weiter durch das Eisacktal geht.

Von Sterzing nach Brixen: Festungen und sanfte Talblicke

Hinter Sterzing wird die Route ruhiger und landschaftlich reizvoller, auch wenn sie zunächst noch parallel zur Autobahn verläuft. Bald schon begegnet man ersten Sehenswürdigkeiten, etwa der imposanten Festung Franzensfeste, einem historischen Verteidigungsbau, oder dem kleinen, idyllischen Vahrner See. Bei Franzensfeste besteht die Möglichkeit, auf den Pustertaler Radweg zu wechseln. Ideal für alle, die ihre Tour ausweiten oder alternative Strecken erkunden möchten.

Die sanfte Abfahrt durch Hügel, Wälder und Obsthaine leitet schließlich in das weite Talbecken von Brixen über. Die traditionsreiche Bischofsstadt begrüßt Radreisende mit barocker Architektur, charmanten Altstadtgassen und belebten Plätzen. Hier lohnt sich eine Pause: zum Wasserauftanken, für einen Besuch in der Radwerkstatt oder einfach zum Innehalten – in einer der ältesten Städte Südtirols, in der alpine Kultur und italienische Lebensart harmonisch verschmelzen.

Von Brixen nach Bozen: durch Dörfer und Täler

Die letzte Etappe führt von Brixen in die Südtiroler Landeshauptstadt und verbindet dabei Natur, Kultur und Mobilität auf besonders angenehme Weise. Der Weg verläuft durch malerische Orte wie Klausen und folgt dem Eisacktal, begleitet von Wiesen, Weinbergen und bewaldeten Hängen. Einzelne Abschnitte, etwa kurze Tunnelpassagen oder unbefestigte Wege, erfordern etwas Aufmerksamkeit, sind jedoch gut ausgeschildert und auch für weniger geübte Radfahrer sicher befahrbar.

Je näher man Bozen kommt, desto mehr verändert sich die Umgebung: Die urbane Radinfrastruktur der Stadt übernimmt nahtlos die Führung. Breite Radwege, gute Beschilderung und zahlreiche Services machen die Einfahrt angenehm – typisch für eine Stadt, in der das Fahrrad zum Alltag gehört.

Am Ziel angekommen, bietet Bozen vielfältige Möglichkeiten für einen genussvollen Abschluss: Altstadtgassen, Märkte, Museen und eine Gastronomie, die alpines Erbe mit mediterraner Leichtigkeit verbindet.

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