Klettersteig von Fennberg - Kompletter Guide
Der Klettersteig von Fennberg verbindet das Etschtal mit dem Hochplateau von Favogna – zwischen Südtirol und dem Trentino gelegen. Mit 700 Höhenmetern im Steig und einer Gesamtlänge von 13 km bietet die Route ein abwechslungsreiches und forderndes Erlebnis, ideal für erfahrene und körperlich fitte Bergsteiger.
Trotz der Nähe zum Talgrund erwartet einen eine komplette Tour mit ausgesetzten Passagen, Panoramen über die Rotaliana-Ebene und einem lohnenden Ziel: dem malerischen Fennberger See.
- Zustieg: 10 Minuten
- Dauer des Klettersteigs: 1:45 h
- Gesamtdauer: ca 4 Stunden
- Höhenunterschied Klettersteig: 700 Meter
- Gesamter Höhenunterschied: 900 Meter
- Gesamtlänge: 13 km
- Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Die Länge des Rückwegs sollte keinesfalls unterschätzt werden – eine gute Tourenplanung ist entscheidend.
Anfahrt & Zustieg
Der Startpunkt liegt an der Provinzstraße SP14 zwischen Roverè della Luna (Trentino) und Margreid (Südtirol). Vom Parkplatz folgt man einem steilen Waldpfad, der in ca. 10 Minuten zum Einstieg führt. Dort markieren ein Felsbereich und ein Metallschild den offiziellen Beginn des Klettersteigs auf 332 m.
Der Klettersteig: Leitern, Kamine & Ausblicke
Die Tour beginnt mit der anspruchsvollsten Passage: einem senkrechten Kamin, dessen Drahtseil nach links verläuft. Dank guter Felsgriffe und Metallstifte ist der Einstieg sicher machbar, erfordert aber Kraft und Trittsicherheit. Danach folgt ein Geröllkanal und eine kurze Waldpassage, bevor man eine senkrechte Wand mit Steigbügeln erreicht – ohne Sicherungsseil, daher höchste Konzentration.
Es folgt eine schräg ansteigende Metallleiter, die zu einem kleinen Panoramaplateau führt – perfekt für eine kurze Pause. Danach geht es weiter über eine lange Leiter und weitere ausgesetzte Passagen. Nach einem Panoramabalkon erreicht man eine überhängende Wand, die etwas Technik erfordert, bevor man am Gipfelbuch ankommt – kurz vor Ende des versicherten Abschnitts.
Nach etwa 1:40 Stunden ist der Ausstieg auf 975 m erreicht.
Der Abstieg: Wege, Varianten & See
Vom Ausstieg führt ein gut begehbarer Weg in ca. 30 Minuten auf das Hochplateau von Fennberg mit seinen charmanten Höfen – und dem Fennberger See, ein stilles Naturjuwel, das zu einer Pause einlädt.
Zwei Varianten führen zurück ins Tal:
- Nach Margreid: Über Weg Nr. 3 führt der Abstieg in ca. 2 Stunden sanft bergab zur Provinzstraße. Dann folgt man dem Straßenverlauf zurück zum Parkplatz; gesamte Rückwegdauer ca. 5 Stunden.
- Nach Roverè della Luna: Eine Asphaltstraße führt zum CAI-Weg 502B, der steil bergab verläuft, mit kurzen Felsabschnitten und einer kleinen Furt. Dauer: etwa 1:45 h ab Ausstieg.
Beide Rückwege sind anspruchsvoll, vor allem wegen der Gesamtlänge und der stellenweise unzureichenden Beschilderung. Um den Rückweg zu erleichtern, empfiehlt es sich, mit zwei Autos anzureisen und eines vorab auf dem Hochplateau von Fennberg zu parken.
Nützliche Hinweise und Eindrücke von der Route
Wer den Klettersteig von Fennberg kürzlich begangen hat, hebt vor allem drei Punkte hervor:
- Anspruchsvoller Rückweg: Der Abstieg nach Margreid ist über 10 km lang und kann vor allem nach dem Klettersteig sehr anstrengend sein.
- Der Reiz des Fennberger Sees: Das Hochplateau ist eine Belohnung für sich – mit seiner ruhigen, ländlichen Atmosphäre und dem idyllischen See.
- Panoramareicher Klettersteig mit Erlebnisfaktor: Die Route ist nicht übermäßig anspruchsvoll, verlangt aber an den exponierten Stellen und bei den langen Leitern durchaus Schwindelfreiheit. Als Lohn winken eindrucksvolle Blicke über die Südtiroler Landschaft.
Insgesamt bietet der Klettersteig von Fennberg ein rundum stimmiges Erlebnis aus Adrenalin, Natur und landschaftlicher Schönheit, ideal für alle, die eine etwas andere Bergtour in Südtirol suchen
