Schloss Boymont: Die mittelalterliche Residenz zwischen Geschichte und Landschaft
Zwischen Weinbergen und Wäldern Südtirols erhebt sich Schloss Boymont – ein seltenes Beispiel für eine mittelalterliche Burg, die nicht zu Verteidigungszwecken, sondern als Adelssitz erbaut wurde. In der Fraktion Missian gelegen, ist sie über einen gemütlichen Spazierweg leicht erreichbar – auch für Familien bestens geeignet.
Ein innovativer Bau für seine Zeit
Um das Jahr 1235 ließ der Graf von Eppan die Burg errichten und übergab sie den Herren von Boymont und Korb, die sie fast zwei Jahrhunderte lang bewohnten. Die quadratische, regelmäßige Grundform war zur damaligen Zeit architektonisch äußerst ungewöhnlich. Anders als viele andere Burgen in Südtirol erfuhr Schloss Boymont in den folgenden Jahrhunderten kaum bauliche Veränderungen.
Im Jahr 1413 gelangte die Burg durch die Heirat mit Barbara von Boymont in den Besitz von Ulrich Kässler, dem Sekretär von Herzog Friedrich IV. Doch ein Brand im Jahr 1425 setzte dem Wohnbetrieb ein Ende – das Schloss wurde nie wieder aufgebaut.
Wieder zum Leben erweckt im 20. Jahrhundert
Erst 1977 wurde Schloss Boymont durch das Engagement des heutigen Besitzers Fritz Dellago restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute laden die gut erhaltenen Ruinen mit einer Einkehrmöglichkeit im stimmungsvollen Innenhof zur Rast im Schatten der alten Mauern ein.
Architektur und Ausblick
Die Anlage erstreckt sich über mehrere Ebenen mit Triforien, einem Hauptturm mit Rundbogenöffnung und einer kleinen Kapelle im ersten Stock. Von der Turmspitze aus bietet sich ein grandioser Panoramablick auf die Landschaft des Südtiroler Gartens – mit benachbarten Burgen und weiten Rebflächen, die das Tal umrahmen.
Schloss Boymont ist zudem eine Station der bekannten „Drei-Burgen-Wanderung“, die auch Schloss Hocheppan und Schloss Korb umfasst – ein absolutes Muss für alle, die Geschichte, Natur und Kultur in einer Tour erleben möchten.