Burg Greifenstein: Rebellionen, Legenden und Mysterien im Etschtal
In scheinbarer Zeitlosigkeit thronend, umhüllt von legendärem Ruf, erhebt sich Burg Greifenstein auf den Höhen über dem Etschtal – eine Region reich an Geschichte und prähistorischen Siedlungen.
Ursprünge der Burg
Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1159, war die Anlage damals im Besitz der Herrn von Morit, die über die Grafschaft Bozen herrschten. Nach ihrem Aussterben ging die Burg an den Bischof von Trient über, der sie später den mächtigen Grafen von Eppan übergab.
Durch zahlreiche Belagerungen, Zerstörungen und Wiederaufbauten wurde die Burg mehrfach zur Bühne der Machtkämpfe im Tiroler Raum – insbesondere während der Aufstände gegen Herzog Friedrich „Tascavuota“ von Habsburg. Unter den Rebellen befanden sich Persönlichkeiten wie Wilhelm von Starkenberg und sogar der berühmte Minnesänger Oswald von Wolkenstein.
Das Schwein vom Turm: Die Legende
Eine der kuriosesten Legenden besagt, dass während einer Belagerung, als die Vorräte knapp wurden, ein mit Essen gefülltes Schwein von den Burgmauern gestürzt wurde – als Zeichen dafür, dass noch ausreichend Lebensmittel vorhanden waren. Seither ist der Turm auch als “Schweineturm” bekannt.
Eine seit Urzeiten besiedelte Landschaft
Das Umfeld der Burg birgt Spuren menschlicher Präsenz seit der Jungsteinzeit, beginnend in der Bronze- und Eisenzeit, über die römische Epoche bis hin zum frühen Mittelalter. Rund um das Gebäude wurde im 7. Jahrhundert ein erster christlicher KultplatzKirche zu den Heiligen Cosmas und Damian, möglicherweise auf den Fundamenten eines antiken römischen Tempels.
Eine vergessene Burg, aber niemals leise
Burg Greifenstein steht als stummer Zeuge von Rebellionen, sagenhaften Begebenheiten und historischen Wandlungen. Auch wenn ihre Mauern heute teilweise überdeckt sind, lebt ihre Geschichte in den Tälern weiterhin weiter und klingt in der Luft des Etschtals nach.