Die Erdpyramiden von Steinegg

Erdpyramiden sind eine besondere Erosionsformation, die nur bei bestimmten Bodentypen vorkommen kann und in der Regel als Folge eines Erdrutsches nach extrem starken Regenfällen eintritt.

Der Regen wäscht Furchen in den Erdboden, der bei längeren Trockenzeiten verhärtet und widerstandsfähiger wird. So führt im Laufe der Jahre der Wechsel zwischen Regenfällen und Trockenphasen in speziellen Böden, oft aus Moränenablagerungen, zu diesen Erosionsformationen. In der Regel formen sich die Pyramiden an Stellen, die sehr windgeschützt sind. Auf jeder Pyramide liegt ein Gesteinsblock auf, der die Pyramide vor Abtragung bewahrt. Stürzt der Block hinab, verliert die Pyramide ihre Stabilität und baut sich langsam ab.

Die Sage von den Steinegger Erdpyramiden hingegen erzählt, dass sich in Steinegg einst eine wundervolle Wiese befunden habe, die über Generationen hinweg vom Dosserbauern zum Unterhalt des Pfarrers bewirtschaftet worden war. Eines Tages aber weigerte sich der junge Dosserbauer weiterhin seinen Pachtzins abzugeben. Zur Beilegung des Streites wurde das Gericht von Steinegg hinzugezogen, das ein endgültiges Urteil fällen sollte. Da es keinerlei Urkunden über ein Abkommen zwischen der Kirche und der Familie Dosser gab, wurden die Erträge aus der Wiese vollständig dem gierigen jungen Mann zugeschrieben.

Schon bald nach dem Urteil zog sich der Himmel mit dicken, schwarzen Wolken zu und das Tageslicht verdunkelte sich. Ein Unwetter brach los, wie man es noch nie zuvor erlebt hatte und es dauerte die ganze Nacht hindurch. Als der Sturm vorüber war und sich der junge Mann auf den Weg machte, um das Gras auf seiner Weide zu mähen, konnte er seinen Augen nicht trauen. Der Sturm hatte die Wiese in eine tiefe Schlucht verwandelt, aus der nur noch einige Spitzen und Kegel aus der Erde herausragten – die Erdpyramiden. Der Gerechtigkeit war Genüge getan.

Egal ob man nun an die Sage glaubt oder an eine natürliche Entstehung, lohnenswert ist ein Ausflug zu diesem Naturdenkmal allemal. Bis zu den Erdpyramiden ist es eine leichte Wanderung von etwa drei Stunden, an deren Ende allerdings ein einzigartiges Schauspiel als Belohnung winkt.

Vom Ortskern Steinegg aus nimmt man in östlicher Richtung die Straße links von der Kapelle Weißenbild. Links überquert man die Wiese bis zur Katzenbachschlucht und den Raffeiner Hof. Am Heigler Hof folgt man der Markierung mit der Nr. 2 bis zum Dosser Hof. Der Weg ist gut ausgeschildert und angenehm zu laufen, denn er führt durch schöne Wälder und endlose Wiesen, bevor man schließlich das einzigartige Naturschauspiel erreicht.

 

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