Andreas Hofer – Bergkristall der Tiroler

Andreas Hofer – konservativ und offen

Andreas Hofer war kein General und auch kein „Held der zwei Welten“ wie Garibaldi.
Er war weder ein genialer Stratege noch ein Vorreiter revolutionärer Werte wie Napoleon.
Er war ein konservativer Mensch, zeigte sich aber auch offen gegenüber der Vielfalt – ein Mensch, der die Stärken seiner Mitmenschen bündelte und widerspiegelte.
Den Vorschriften zum „geschlossenen Hof“ entsprechend hatte er den Sandhof in St. Leonhard in Passeier geerbt sowie den angeschlossenen Gasthof, der an der zum Jaufenpass führenden Transitstraße lag.

Andreas Hofer und das Italienische

Als junger Mann hatte Hofer immer wieder eine längere Zeit im italienischen Teil Tirols verbracht, um dort Sprache, Gebräuche und Kultur zu studieren. Einige Historiker sind der Ansicht, er habe dort auch eine bescheidene Handelstätigkeit ausgeübt.
Er war also ein wenig Bauer, ein wenig Gastwirt, ein wenig Händler und vielleicht auch, wie es häufig in den abgelegenen Tälern der Fall ist, ein wenig Kunsthandwerker. Somit verkörperte er alle historisch wichtigen Erwerbszweige in Tirol, war in gewisser Weise die Quintessenz seines Volks.

Aufbegehren der Tiroler

Von der Ausbildung her war er also alles andere als ein Soldat, und doch gelang es ihm im Jahr 1809 – die kaiserlichen Truppen waren seit nunmehr vier Jahren zerschlagen – eine wichtige Schlacht gegen die mit den Bayern verbündeten napoleonischen Truppen zu gewinnen.

Wie kam es dazu?
Napoleon hatte begonnen, den Tirolern die neuen Wertevorstellungen der französischen Revolution aufzuzwingen, setzte diese an die Stelle der bestehenden Werte und stellte sich somit gegen Klerus, Adlige, aber auch gegen althergebrachte Sitten und Gebräuche. Das hatte in der gesamten Bevölkerung zu einer starken Entrüstung geführt.
Sicher spielen im Krieg überraschende und unvorhergesehene Momente eine große Rolle, ebenso wie Gebietskenntnisse und Vertrauen in den Befehlshaber, in dessen Anziehungskraft, und die Überzeugung, dass er für eine gerechte Sache steht. Aber das ist nicht genug.

Das Schützenwesen

Da die Menschen in Tirol weit verstreut lebten, teils in unwegsamem Gelände (s. auch Die bayerischen Höfe und Das Ehrenamt ) war es für die Menschen von großer Wichtigkeit, sich in Verbänden zusammenzuschließen, miteinander zu arbeiten und sich gegenseitig zu helfen, insbesondere in Notfällen wie einem Brand – und erst recht, wenn die Werte der Heimat bedroht waren. Aus diesem Grund hatten sich schon in der frühen Feudalzeit Talbewohner spontan in Verbänden zusammengeschlossen – die Keimzellen des Schützenwesens. Sie trafen sich immer wieder für Übungen und bewahrten ihre Waffen in den Burgen auf, wo sie zusammenkamen, um sich gegen Überfälle oder ähnliches zu verteidigen. (Siehe hierzu → Südtirol – Land der Burgen und Schlösser )
Den österreichischen Kaisern selbst war daran gelegen, die militärähnliche Einrichtung des Schützenwesens aufrechtzuerhalten – eine autonome, nicht in das kaiserliche Heer integrierte Organisation.

Die Schlacht am Bergisel

Andreas Hofer gelang es, und zwar eben dank dieser Schützen, in kurzer Zeit viele Tausende bewaffnete Freiwillige zu mobilisieren – einige davon waren sogar italienischsprachige Tiroler aus dem Trentino – und mit ihnen in der Schlacht am Bergisel ein stärkeres Heer zu schlagen, das erfahren und organisiert war.

Das besondere Etwas von Tirol

Wenn der Urlauber heute bei einem Besuch in Südtirol meint in eine andere Welt zu treten, eine Welt, die ihre Traditionen, Bräuche und alten Bauformen hervorhebt und bewahrt, häufig im Rahmen von Veranstaltungen und Aufführungen, die uns auf unterhaltsame Art in die Vergangenheit führen, und vor allem vor dem Hintergrund einer Landschaft, die von Natur aus schön ist, aber über die Jahrhunderte hinweg von den dort lebenden Menschen noch bereichert wurde, dann verdanken wir dies in erster Linie diesen Eigenheiten der Menschen in Tirol.
Siehe:
→ Schloss Prösels / Ritterturniere < Völs – Seiser Alm
→ Schloss Runkelstein / Veranstaltungen  < Bozen

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