Schloss Karneid: Die mittelalterliche Wacht im Eggental
Nur 3 km von Bozen entfernt erhebt sich Schloss Karneid auf einem markanten Felssporn über dem Eingang ins Eggental – eine der eindrucksvollsten und besterhaltenen mittelalterlichen Burgen Südtirols. Um das Jahr 1200 errichtet, diente sie den Herren von Greifenstein zur strategischen Überwachung der Brennerstraße.
Die Adelsgeschlechter der Burg
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte Schloss Karneid mehrmals den Besitzer. Laut historischen Quellen wurde es 1378 von den Grafen von Tirol an Hans und Wilhelm von Liechtenstein übergeben, deren Familie die Anlage bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1760 besaß – abgesehen von einer Phase des Exils unter Friedrich mit der leeren Tasche.
Danach ging das Schloss zunächst in den Besitz der Stadt Bozen über, wurde später von den Bayern verwaltet, gelangte in die Hände der Herren von Goldegg und schließlich zu Friedrich von Miller, der es der heutigen Besitzerfamilie, den von Malaisè, hinterließ.
Besichtigung und Architektur
Schloss Karneid kann zwischen April und Oktober teilweise auf Anfrage besichtigt werden. Die Führung umfasst unter anderem:
- den ursprünglichen Bergfried und Wohnbauten der Burg,
- den repräsentativen Palas, der sich in ausgezeichnetem Zustand befindet,
- und die private Kapelle mit einem außergewöhnlichen Fresko: dem „Triumph des Todes“ aus dem 14. Jahrhundert – ein seltenes Beispiel mittelalterlicher Sakralkunst.
Außen runden die Schwalbenschwanzzinnen das märchenhafte Erscheinungsbild ab und machen Schloss Karneid zu einem echten Geheimtipp für Liebhaber mittelalterlicher Architektur und Geschichte.
Dank seiner panoramischen Lage und der zeitlosen Atmosphäre erzählt Schloss Karneid von Jahrhunderten voller Macht, Kunst und militärischer Strategie – ein verstecktes Juwel, das bei keinem Südtirol-Besuch fehlen sollte.