Schloss Festenstein und Schloss Wolfsthurn: Die stillen Wächter von Andrian
Im ruhigen Überetsch gelegen, bewahrt das kleine Dorf Andrian zwei wahre, verborgene Schätze Südtirols: Schloss Festenstein und Schloss Wolfsthurn. Diese beiden Burgen, unterschiedlich in Geschichte und Erscheinung, erzählen von vergangenen Zeiten und überblicken still die umliegenden Wälder und Täler.
Schloss Festenstein: Der Felsen im Wald

Etwa eine Stunde Fußweg vom Zentrum Andrians entfernt, entlang verschlungener Laubwaldpfade mit schönen Ausblicken, erreicht man die eindrucksvollen Ruinen von Schloss Festenstein. Auf einem roten Porphyrfelsen hoch über der Gaider Schlucht erbaut, bietet die Burg eine authentische Verbindung aus Naturerlebnis und tiefer Geschichte.
Das genaue Baujahr ist unbekannt, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1220. Vom einstigen Bauwerk steht heute noch ein einräumiger Turm, der nur über einen steilen Pfad erreichbar ist. Die Zugbrücke, einst der einzige Zugang zur Burg, ist nicht mehr erhalten.
Im Jahr 1530 wurde die Anlage durch einen Brand zerstört. Nach einem Wiederaufbau wurde sie 1910 von einem deutschen Handelsberater erworben und restauriert, wobei der ursprüngliche Charakter der Ruine bewahrt wurde.
Ein Tipp am Wegesrand
Der Wanderweg nach Schloss Festenstein ist besonders bei Spaziergängern und ruhesuchenden Wanderern beliebt – vor allem im Herbst, wenn der Wald in warmen Farben leuchtet.
Schloss Wolfsthurn: Eleganz zwischen Reben und Geschichte
Hoch über den gepflegten Feldern und grünen Hängen Andrians thront Schloss Wolfsthurn – ein märchenhaft anmutendes Schloss mit hohem zentralem Turm und kräftigen Ringmauern.
Erbaut im Jahr 1280 von den Herren von Andrian auf einem älteren Siedlungsplatz, wurde das Schloss im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert. Im 16. Jahrhundert kamen architektonische Elemente hinzu, die seinen Reiz noch verstärkten: ein weiter Hof, ein Garten, ein Bauernhaus und ein befestigtes Tor mit Schießscharten.
Nach jahrhundertelangem Verfall wurde das Schloss im 19. Jahrhundert restauriert. Heute ist es im Besitz von Baron Kripp, der es 1997 vollständig renovieren ließ und zu einer stilvollen Privatresidenz umgestaltete.
Gastfreundschaft hinter alten Mauern
Das Schloss beherbergt auch einige Ferienwohnungen, die Teil eines biologischen Bauernhofs sind. Ein idealer Ort für alle, die Ruhe und Natur suchen – umgeben von Weinreben, in der authentischen Atmosphäre eines historischen Südtiroler Adelssitzes.